Sonntag, 7. Mai 2006
Gasoline
Seitdem der Frühling sich entschieden hat, doch eher dem Sommer nachzueifern als dem Winter, hat das auch akustische Konsequenzen. Unter dem Fenster von kuhlumbus treibt nun eine bunte Vogelschar ihr Unwesen. Begleitet von einem beeindruckenden Klangteppich. Dieser Teppich ist von einer ganz feinen und anrührenden Webart. (Mal abgesehen von den markerschütternden Schreien, wenn unser Hauskater sich wieder ein Amseljunges geholt hat.) Wir haben sogar eine Nachtigall, die singt, als käme es von einer romantischen Chillout-CD.

Wenn kuhlumbus nachts den Vögeln lauscht, denkt er ein wenig wehmütig an das spärliche Akustik-Repertoir seiner Kühe. Mal ein wenig Muh, und das wars. Da muss man ihnen schon eine Glocke umhängen, damit etwas mehr Abwechslung in die hörbaren Schwingungen kommt.
Aber selbst einem Romantiker wie kuhlumbus passiert es, dass sich bei diesem Thema ganz unromantische Gedanken einschleichen. So zum Beispiel die Frage: Wie laut rülpsen Kühe eigentlich? Würde kuhlumbus das noch im vierten Stockwerk hören? Wäre es lauter als das Geknarre der durchs Gras latschenden Amseleltern? Würde man eine Kuh dazu bringen können, eine Melodie zu rülpsen, wenn das mit dem Pfeifen schon nicht klappt?

Dass ich überhaupt darauf komme liegt daran, dass das Rülpsen der Kühe ein Dauerthema der Medien ist. Vor allem wegen des Beitrages der Rinder zum Treibhauseffekt. 70 bis 100 Millionen Tonnen Methanausstoß jährlich durch die Allianz der Wiederkäuer ist mehr, als der Mensch beispielsweise durch Müllverbrennung hinbekommt. So eine Kuh bringt es auf mehrere Hundert Liter CH4 am Tag, durch "permanentes Rülpsen".
Um jetzt nicht auf die Fleischfresserei zu verzichten, kommt der Mensch in diesem Falle auf die bemerkenswertesten Ideen. So wurde in Dänemark großflächig ein neuer Futterstoff eingesetzt - Zucker und Bakterien sollen in den Kuhmägen für mehr Ruhe und für weniger Methan sorgen.
In Australien hat man festgestellt, dass die Känguruhs trotz aller Verdauungsanstrengungen kein Methan durch die Gegend rülpsen. Also wurden in australischen Labors künstliche Känguruhmägen gebaut. In denen will man die Bakterien züchten, die auch Kühen und Schafen zu einem biochemischen Paradigmawechsel verhelfen sollen.
Ein netter Nebeneffekt soll unter anderem der sein, dass die Kühe dann auch mit echt "widerspenstigen" Pflanzen fertig werden, wie es die Känguruhs schon seit Ewigkeiten schaffen.

Tragisch wäre nur, wenn sich die derart manipulierten Populationen dann an ganz neue Herausforderungen wagen würden, wie möglicherweise dem "Abgrasen" der Eukalyptuswälder. Damit würde nämlich jemand anders ganz schön in Schwierigkeiten kommen - der Koalabär, ein entfernter Verwandter des kuhlumbusbären. Und die Rettung dieser putzigen Tierchen wäre es selbst kuhlumbus wert, auf das eine oder andere Steak zu verzichten.

In diesem Sinne wird kuhlumbus dem gerade aufkommenden Leeregefühl im Magen ganz bewusst bärenfreundlich entgegentreten. Durch die Einahme eines Eukalyptusbonbons, oder auch zwei ...

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*g*
Sehr wichtige Fragen die du da aufstellst!
Kühe rülpsen recht stilvoll im Stillen. Es ist keine klangtechnische Raffinesse in dem Rülpsen einer Kuh zu entdecken.

Und die Lösung aller Treibgasprobleme wäre ganz simpel: Man binde jeder Kuh eine kleines Teelicht vor ihre Mundöffnung.
Das machts dem Bauern auch einfacher, desnächtens seine Kühe zu finden (aus was weiss ich für Gründen, auf die ich hier nicht eigehen will...)

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Ich
bin mir sicher, solche irrlichternden Kühe wären eine Bereicherung des nächtliche Dorflebens. Bestimmt.
Nächtliches Treiben statt Treibhauseffekt.

Aber von der Illumination mal zu den Illuminaten - ich denke, das mit dem Methan hat noch seine anderen Seiten.
Über die Aliens und ihre Ambitionen, die Rindviecher als Suggestionspotenzial einzusetzen hatte ich ja schon geschrieben. Und wenn ich jetzt hier lese, die Aufnahme von Methan kann zu "Schläfrigkeit, mentaler Verwirrung und Gedächtnisverlust" führen, na, da hör ich sie doch trapsen, die intergalaktische Verschwörungsnachtigall... :o)

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pathetieren lassen und an milka einsenden. die milka lila leuchtkuh wird die herzen aller sodomisten-kinder higher schlagen lassen. *g*

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Und
alle Kinder werden nachts auf die Weide pilgern. Da werden sich die kleinen grünen lila Männchen aber die Hände reiben, wenn sie denn welche haben ...

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naechtliche klaenge der anderen art

vom unwesen der voegel kann meiner meinung nach gar nicht die rede sein! ich kann dabei - sogar ganz ohne waende und fenster als kuenstliche barrieren vor der natur - sehr gut einschlafen. der meinung ueber raubende kater schliesze ich mich aber an, auch wenn ich denke, dasz diese schreie eher von huebschen jungen katzen als von voegeln kommen.
in jedem fall werden diese durchaus getoppt in einigen naechten von einem gewissen kuhlumbus, der da wohl an seiner santa maria, pinta oder nina saegt um sich selbstorganisiert argentinisches rindfleisch oder so zu besorgen - methan noch immer hin oder her. nix chillout fuer mich, der auf dem dach nebenan liegt, besonders wenn der wind aus sued-ost weht und nach eukalyptos riecht. ;-)

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Was
soll kuhlumbus denn machen. Schließlich war die Santa Maria ja aus Holz und nicht aus Plastik oder Eisen ... :o)
Und wenn DAS katzen sind, die da so schrein, dann wäre unser Hauskater mit Sicherheit ziemlich sadistisch veranlagt. Und die Katzen bald alle. Wir sollten mal mit ihm reden.

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Ooooch...die Schreie nächtlicher Katzen sind mal wirklich nix gegen ein paar streitende Marder. Die find ich zumindest viel heftiger.

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Stimmt,
so ein verzweifelter Marder kriegt schon mal einen kompletten Polizeieinsatz zusammengeschrien ...

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Und was sich da mit Leuchtdioden und Teelichtern alles anstellen liesse..Ökologische Energiegewinnung bekäme eine gänzlich neue Bedeutung ;-)

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Die Anbringung von Teelichtern am hinteren Ende der Kuh hat in der Vergangenheit häufig zu Enttäuschungen und zerstörten Weidzäunen geführt, da die Schubentwicklung der Kuh bei Flatulenzen um ein vielfaches ihres normalen Schubes betrug.
Ausserdem gab es mehrere Beschwerden von Zuchtbullen, was dieser Schwachsinn denn jetzt soll.

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Die Statistiker
halten ziemlich eindeutige Zahlen hoch. Vorne raus sinds 90%, hinten raus nur 10%. Methan jedenfalls. Möglich, dass sie das aus gebührendem Abstand gemessen haben, sicherheitshalber. Möglich auch, dass sich die Akustik hinten raus durch andere Bestandteile des Gases und durch die eher kleinere Austrittsoption gravierend von der vorderseitigen unterscheidet.

Übrigens, zerstörte Weidezäune sind für die Kühe immer ein Spaß gewesen. Das Problem war nur, dass das Zielen nach hinten eher zu suboptimalen Ergebnissen geführt hatte.
Und was die Zuchtbullen angeht: Man muss schon ziemlich blind sein, so ein Licht zu übersehen. Und wenn man's doch tut - dann muss man eben mit den Konsequenzen leben ...

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Naja, Bullen sind da wie Insekten: Wo Licht ist müssen sie hin. Das führt natürlich auch bei den Frontkerzkühen häufig zu peinlichen Situationen.

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Hmm,
dann könnte man über die Platzierung der Feuerleuchte quasi eine Geburtenregelung hinbekommen ...

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naja, gut..
auch wenn ich dann doch nicht die globalen Energieprobleme lösen konnte (schade, ich hatte schon gehofft, dass Methangasflatulenzen der Kühe Energie für alle bringen könnten - der Durchbruch sozusagen)..aber Geburtenregelung durch Feuerleuchtenplazierung riecht ja schon fast nach: das müsste man mal wissenschaftlich auf Brauchbarkeit untersuchen ..

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Na ja,
man könnte ja mal überlegen, ob nicht der Treibhauseffekt selbst unser Energieproblem löst, auf die eine oder andere Art und Weise. Wenn ja, hätten die Kühe schon ihren Anteil dran. Und das ganz ohne Teelichter... :o)

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Hehehe....die Kommentare hier sind genial. Herzlichen Dank und Glückwunsch zu dem Humor, Herr Kuhlumbus und sein Vet....

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Danke auch an die Kommentatoren,
denn ohne Feedback geht einem irgendwann auch der kuhrioseste Humor aus ... :o)
Aber wer um alles in der Welt ist mein Vet.... ?

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Der Herr zampano ist der Vet(erinär)....und wenn der Vet auf Kuhlumbus trifft...

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Ahso,
na ja, von der Elefantenhaut zur Kuhhaut ist es sicher nicht so weit ... :o)

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Ich vermeinte auch in der Vegandiskussion dort derartige Hinweise entdeckt zu haben....

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Kuhhase
neueste Kuhlinarie, falls noch nicht bekannt, Buchumschlag bei Knaur " Der Witz-Cocktail"
Ich hoffe, dass bildercache.de funktioniert:

Gruß masterkuki

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Da muss
ich dem Gorillaschnitzel absolut Recht geben :-)
Das Blöken und Muhen beim Kuhratorium macht immer Freude!
..und das Geblökte zu lesen macht noch mehr Spass
:-)

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Freut mich,
werd's auch den Kühen sagen.
Obwohl, die fühlen sich jetzt zunehmend beobachtet. Sie stehen in der Ecke und haben dauernd was zu tuscheln. Keine Ahnung, was sie da ausbrüten. Aber ich bin nicht so schnell auszutricksen, kein offenes Feuer in der Nähe. Da sollen sie ruhig ihr Methan rausrülpsen.

Ich werd jetzt den Zaun ziehen, bevor dann der Strom ran kommt. Die Leitungen liegen hier kreuz und quer herum. Komischerweise sieht's chaotischer aus als heut morgen. Als hätte jemand extra noch einmal Unordnung gemacht. Muss ich erst mal aufsammeln ... ZISCHSCHSCH ...

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