Freitag, 14. September 2007
Aufsteigende Hitze
kuhlumbus, 12:10h
Und wieder mal im Zug.
Aber etwas ist anders. Ich hatte das Grauen, das die Bahn jedes Jahr im Herbst/Winter-Angebot hat, schon fast vergessen. Das Zugpersonal jedoch hat offenbar auf den Tag, wahrscheinlicher sogar auf die Stunde gewartet, an dem es sich wieder in vollen Zügen an der Klimakatastrophe beteiligen kann.
„Heizung freigegeben!“ mag die Mehdornsche Anweisung lauten.
Und dann geht es los. Der Komplex aus Reise-Viren-Zucht und Sauna-Ersatzangebot wird gestartet, dem Schmelzpunkt der ersten Kunststoffe gefährlich nahe gekommen. Die Apfelschorle wird auf Kaffeetemperatur gebracht, der Notebooklüfter kühlt die Umgebung statt des durchaus heißen Rechners. Die gefühlte Dreistelligkeit der Raumtemperatur hat so nach und nach fatale Auswirkungen auf die eine oder andere Körperfunktion.
Und man wartet vergeblich auf die Durchsage: „Werte Fahrtgäste. Im Wagen 27 ist auf Grund eines technischen Defektes die Heizung ausgefallen. Wir bitten dies zu entschuldigen!“ ...
Apropos Körperfunktionen. Irgendwie funktioniert das Texten nicht mehr so richtig. Kurz vor der Gerinnungstemperatur meines kreativen Eiweißes fange ich zu meinem eigenen Entsetzen an, in Reimen zu schreiben, im Rhythmus der Zugfahrt, im Gleichklang zum Ticken des Thermostaten.
Thema? Na was schon ... :o)
Thermostatisch
Die Bahn fängt wieder an zu heizen
und in den Wagen wird es richtig warm.
Die Reiseviren legen los, den Halz zu reizen,
der Schweiß läuft über Hals und Arm.
Die Müdigkeit ist ständiger Begleiter,
die Luft ist trocken, staubig, schwer und heiß.
Die Augen schließen sich, mein Mund verzieht sich heiter:
Ich träum’ von einer großen Kuh – aus Eis.
Der Schaffner kommt und macht dezenten Krach.
Die Eiskuh wird zu einem kleinen See.
Die Augen gehen auf und ich bin richtig wach,
und durchgeweicht, vom Scheitel bis zum Zeh.
Der Schaffner schaut mich an und lächelt.
„Da hat der Regen aber zugeschlagen!“
Er sieht nicht meine Zunge, wie sie hechelt.
Und er geht: „Ich heize mal den Wagen!“ ...
Natürlich hab’ ich maßlos übertrieben.
Die Heizung ist noch ziemlich moderat.
Ich wär auch gerne noch im Zug geblieben.
Brauch’ nur ein Bier, ein kühles, und ein Bad ...
:o)
Hatten wir schon mal, passt aber grad so gut... :o)
Aber etwas ist anders. Ich hatte das Grauen, das die Bahn jedes Jahr im Herbst/Winter-Angebot hat, schon fast vergessen. Das Zugpersonal jedoch hat offenbar auf den Tag, wahrscheinlicher sogar auf die Stunde gewartet, an dem es sich wieder in vollen Zügen an der Klimakatastrophe beteiligen kann.
„Heizung freigegeben!“ mag die Mehdornsche Anweisung lauten.
Und dann geht es los. Der Komplex aus Reise-Viren-Zucht und Sauna-Ersatzangebot wird gestartet, dem Schmelzpunkt der ersten Kunststoffe gefährlich nahe gekommen. Die Apfelschorle wird auf Kaffeetemperatur gebracht, der Notebooklüfter kühlt die Umgebung statt des durchaus heißen Rechners. Die gefühlte Dreistelligkeit der Raumtemperatur hat so nach und nach fatale Auswirkungen auf die eine oder andere Körperfunktion.
Und man wartet vergeblich auf die Durchsage: „Werte Fahrtgäste. Im Wagen 27 ist auf Grund eines technischen Defektes die Heizung ausgefallen. Wir bitten dies zu entschuldigen!“ ...
Apropos Körperfunktionen. Irgendwie funktioniert das Texten nicht mehr so richtig. Kurz vor der Gerinnungstemperatur meines kreativen Eiweißes fange ich zu meinem eigenen Entsetzen an, in Reimen zu schreiben, im Rhythmus der Zugfahrt, im Gleichklang zum Ticken des Thermostaten.
Thema? Na was schon ... :o)
Thermostatisch
Die Bahn fängt wieder an zu heizen
und in den Wagen wird es richtig warm.
Die Reiseviren legen los, den Halz zu reizen,
der Schweiß läuft über Hals und Arm.
Die Müdigkeit ist ständiger Begleiter,
die Luft ist trocken, staubig, schwer und heiß.
Die Augen schließen sich, mein Mund verzieht sich heiter:
Ich träum’ von einer großen Kuh – aus Eis.
Der Schaffner kommt und macht dezenten Krach.
Die Eiskuh wird zu einem kleinen See.
Die Augen gehen auf und ich bin richtig wach,
und durchgeweicht, vom Scheitel bis zum Zeh.
Der Schaffner schaut mich an und lächelt.
„Da hat der Regen aber zugeschlagen!“
Er sieht nicht meine Zunge, wie sie hechelt.
Und er geht: „Ich heize mal den Wagen!“ ...
Natürlich hab’ ich maßlos übertrieben.
Die Heizung ist noch ziemlich moderat.
Ich wär auch gerne noch im Zug geblieben.
Brauch’ nur ein Bier, ein kühles, und ein Bad ...
:o)
Hatten wir schon mal, passt aber grad so gut... :o)
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bufflon,
Freitag, 14. September 2007, 15:08
Texten als Körperfunktion, aha. Dann ist da die eine oder andere Störung mal erlaubt. Vor allen Dingen, wenn man auf dem heißen Stuhl sitzt. (Selbst gefühlt hier in der Straßenbahn, nach drei Stationen brennt der Hintern unerträglich, so dass man freiwillig anderen Sitzhungrigen Platz macht.)
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kuhlumbus,
Freitag, 14. September 2007, 15:20
Tja,
viel Körper, viel Störpotenzial. Wäre einer der möglichen interessanten Zusammenhänge. :o)
Und das Ding mit der Straßenbahn - ich denke mal, bald gibts vom Arzt bei ner Blasenentzündung eine Monatskarte für die Tram ...
Und das Ding mit der Straßenbahn - ich denke mal, bald gibts vom Arzt bei ner Blasenentzündung eine Monatskarte für die Tram ...
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kuhlumbus,
Samstag, 15. September 2007, 17:29
Genau,
die Bahn hetzt die Viren auf die Reisenden. Nach den ersten Symptomen gehts dann mit Rezept ab auf den heißen Stuhl. Krankenkassen, Pharmas und die Bahn gehen mit einer gemeinsamen Tochter an die Börse, die Kommune pumpt Geld in den Nahverkehr, woran wieder die Ärzte verdienen. Könnte klappen ...
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cherrybite,
Freitag, 14. September 2007, 16:48
Ich frage mich, ob Apfelschorle mit Kaffeetemperatur wirklich so eine schlechte idee wäre...;)
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cherrybite,
Freitag, 14. September 2007, 18:57
sommerträume
...das mit dem bier, dem kühlen, und dem bad :)
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kuhlumbus,
Freitag, 14. September 2007, 19:36
Ja,
verschwommene Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, scheint es ...
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lenina,
Mittwoch, 26. September 2007, 17:09
Ich fühle mich in der Bahn
mit Klimaanlage eher wie Arielle im Gefrierfach. Egal, wie warm es draußen ist, in den neuen Zügen braucht man garantiert eine Winterjacke.
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kuhlumbus,
Mittwoch, 26. September 2007, 18:27
Und anders herum,
egal wie kalt es draußen ist, im Zug schmilzt jede Schokolade. Zum Beispiel. :o)
Vielleicht sollten wir mal die Plätze tauschen?
Vielleicht sollten wir mal die Plätze tauschen?
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lenina,
Sonntag, 7. Oktober 2007, 01:08
lieber nicht...
eine Jacke anziehen geht immer, aber wenn es zu heiß ist, kann man ja nix machen.
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kuhlumbus,
Sonntag, 7. Oktober 2007, 13:57
Höchstens
was cooles träumen, von einer Kuh aus Eis zum Beispiel... :o)
Oder seinen Windhund dann auch mal seinen Job tun lassen: Wind machen. Wozu hastn sonst nen Windhund? ;o)
Apropos, ist er noch Berliner, oder schon ausgebürgert?
Oder seinen Windhund dann auch mal seinen Job tun lassen: Wind machen. Wozu hastn sonst nen Windhund? ;o)
Apropos, ist er noch Berliner, oder schon ausgebürgert?
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eniline,
Dienstag, 9. Oktober 2007, 13:29
ab aufs dach...
und kühlen wind durch die haare wehen lassen....wenn noch welche da sind :O)...
das bringt dir die erhoffte kühle und du musst nicht auf den zug verzichten :O)
das bringt dir die erhoffte kühle und du musst nicht auf den zug verzichten :O)
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