Sonntag, 17. Februar 2008
Bärlinale...
Keine Frage. Wenn es in Berlin um Bären geht, ist auch der Bär selber da. Dieses Mal zumindest.
Rote, im Wind flatternde Fahnen, rote Teppiche, rote Nasen. Letztere bei denen, die sich schon am frühen Morgen nach Karten für die gefragtesten Vorführungen anstellten.

Die Stones in Berlin, begeistert erwartet und dann sogar ausgepfiffen, weil sie ihre Fans links und rechts liegen ließen, kaum Autogramme, keine Herzlichkeit, kein gar nix. Na ja.
Ganz anders Jürgen Vogel. Der konnte kaum genug kriegen vom Bad in der Menge. Er legte auf dem roten Teppich eine Strecke zurück, auf der er wahrscheinlich bis nach Venedig gekommen wäre – wäre er nur geradeaus gegangen. Ist er aber nicht. Vor, zurück, links rüber, rechts rüber. Hier ein Mikro, da ein Autogramm. Und immer ein breites Lächeln. Vielleicht Werbung für seinen Zahnarzt, oder Begeisterung über die schöne Frau an seiner Seite, zu der er immer wieder strahlend hochschaute...

Apropos Venedig. Es hat tatsächlich Leute gegeben, die zweifelnd vor dem überall prangenden Berlinale-Bären standen. Und sich wunderten, warum der Löwe so komisch aussah. „Wird wohl eher eine Löwin sein.“ Wahrscheinlich eine Verdrängungsleistung als Folge der Berliner Knutomanie.
Arielle dagegen hatte keine Probleme, in den Signets immer gleich einen Bären zu erkennen. :o) Klar, das Privileg, quasi von einem Bären auf der Blogweide behütet zu werden, hat auch seine Vorteile...



Achso, im Kino war der Bär auch. „Ben X“, ein eher nachdenklich machender Film über einen autistischen Schüler, seine Probleme mit den Reizen der Welt um ihn herum, seinen Flucht- oder Identitätspunkt in einem Online-Game, den eskalierenden Konflikt mit seinen Mitschülern. Und mit einem Ende, das zumindest diskussionswürdig ist. Wie der ganze Film überhaupt seinen Finger in eine große Wunde legt. Mal schauen, wie das deutsche Publikum damit umgehen wird...

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