Sonntag, 24. Februar 2008
Es ist ein Kreuz
…mit den lieben Liebenden.
Ich habe grad bei bona gelesen: „Die langweiligste Verbindung zwischen zwei Punkten ist eine Gerade.“
Das ist nicht nur kongeniale Lebensphilosophie sondern auch der Ausgangspunkt, von dem aus Tausende von Regisseuren und Produzenten ebenso viele Filme auf die Leinwand gebracht haben. Darüber, auf welchen verschlungenen Wegen solche Verbindungen letzten Endes zustande kommen. Oder auch nicht.
Angefangen von der „Schlangenlinie“ zwischen Adam und Eva hat es unendliche Variationen in jeder nur erdenklichen Form gegeben. In Spiralen, im Dreieck, im Zickzack, auf Nebenarmen von Fraktalen, oder eben auf Kreuzwegen und -zügen aufeinander geprallt – alles war schon irgendwann Thema in Literatur oder Film. Und trotz Verschlungenheit der Wege auch das eine oder andere Mal durchaus langweilig.

Was man – so meine Meinung – von Till Schweigers „Keinohrhasen“ wirklich nicht sagen kann. Dabei ist es schon seltsam - das Sujet war nicht wirklich neu, die Handlung so ziemlich vorhersehbar, Klischees nicht zu übersehen. Trotzdem hat alles irgendwie gestimmt, hat der Film die Herzen erreicht, hatte das Lächeln der Zuschauer eine romantisierte Note, war das Lachen selbst beim Klamauk ein wenig leiser und wärmer als sonst.
Warum eigentlich?
Vielleicht weil Till und Co. es geschafft haben, die vielen bekannten Zutaten für dieses Genre im vorliegenden Fall präzise auf den Punkt hin zu mischen. Vielleicht weil Nora Tschirner ihre herzerwärmende (und überaus erotische…) Spröde gegenüber Filmmacho Till Schweiger verteidigen konnte, während letzterer seine dramaturgische Metamorphose in glaubhaftem Maße vollzog (wie erotisch das nun wirkte, kann ich eher weniger einschätzen…). Und sich und andere dabei auf eine sympathische Art und Weise auf die Schippe nimmt. Vielleicht stimmte die Mischung auch, weil die Filmkinder hier etwas ehrlicher und dennoch berührender agierten, als viele Disney-Kids – wie sie beispielsweise Schwarzenegger oder Diesel das Leben schwer gemacht haben.
Oder aber einfach nur, weil der Film meinen persönlichen Geschmack getroffen hat, meine Stimmung aufgefangen, mich bewegt. :o)
Egal. Ich kann „Keinohrhasen“ denen, die ihn noch nicht gesehen haben, nur empfehlen.
Empfehlen kann ich auch eine Tour zur kleinen Heilandskirche von Sacrow – das ist die, neben der Nora und Till so herrlich (nicht)kommuniziert haben. :o)
Ein Kleinod in einer schönen Parklandschaft an der Havel, auch wenn jetzt erst einmal nur zu erahnen war, wie der Park im Frühling aussehen wird.



Übrigens, als für den Film Plüschtiere gecastet wurden, hatten der Bär und Arielle keine Chance. Während Arielle nahe dran war, sich die Ohren dafür abschneiden zu lassen, um ein paar Minuten mit Till Schweiger spielen zu dürfen, hatte der Bär es rigoros abgelehnt.
Klar, einmal in den Händen von Nora Tschirner zu sein, ist eine durchaus motivierende Aussicht. Aber den perfekten Eindruck kann man auf sie schon mal gar nicht machen, so ganz ohne Ohren… :o)



Also Till und Nora, das nächste Mal bitte mit Ohren.
"Ein Braunbär kriegt schwarz-weiße Streifen" oder so... :o)

... link (10 Kommentare)   ... comment