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Sonntag, 24. April 2011
Gänslich weg
kuhlumbus, 12:14h
Liebe Ostergrüße an alle Ab-und-an-noch-Leser dieses Blogs! :o)
Und für alle, die noch wissen, wer Liesbeth und Silke sind, und denen der Name Karl Theodor irgendwie geläufig ist, ein paar Zeilen anbei ... :o)
Lisbeth hatte es gewusst, wenn einer schon Karl-Theodor heißt, dann kann er nur Probleme machen.
Dabei sah der junge Bulle echt gut aus! Als er in die Herde kam, wenn auch auf die andere Seite des Zaunes, verbreitete sich die Botschaft wie ein Lauffeuer. Selbst Silke, die Zicke, benahm sich plötzlich ganz sonderbar. Dauernd schaute sie in die große Pfütze, links neben dem Gatter. Und wenn sie mit ihrem Spiegelbild zufrieden war, tobte sie zurück zum Zaun, hinter dem die Bullen standen. Nur um dort herumzustänkern wie eh und je.
Die Milchrekordlerin der Herde, Adelheid, machte den Eindruck, als ginge sie das alles nichts an. Doch wenn man genauer hinsah, und Liesbeth konnte das, dann merkte man, dass Adelheid durchgehend unter Spannung stand. Aus den Augenwinkeln schien sie ständig im Blick zu haben, wo der junge Karl-Theodor sich aufhielt. Und ganz unauffällig drehte sie sich dann immer so, dass ihre prallen Euter aus der Gegenrichtung gut zu sehen waren. Liesbeth schüttelte mit dem Kopf. Was war bloß mit ihren Mädels los?
Auch die alte Bertha machte keine Ausnahme. Es wunderte zwar niemanden, dass sie als wandelndes Lexikon unter den Kühen auch Liebesgedichte in petto hatte. Aber dass sie sie nun dauernd rezitierte, begleitet von feurigen Blicken Richtung Bullenweide, das sah beinahe mitleiderweckend aus. Allerdings war Karl-Theodor galant genug, um über diese Peinlichkeiten hinweg zu sehen. Mehr als einmal sah Liesbeth, wie der junge Bulle die alte Bertha in ein Gespräch verwickelte. Die Nüstern erhoben, den Blick fest und offen auf Bertha gerichtet, dozierte er über was auch immer, während Bertha ihn verträumt lächelnd anstarrte. Karl-Theodor schien von allem eine Menge Ahnung zu haben, so wie Bertha ihn anhimmelt, denn schließlich war Bertha nicht Adelheid. Der Weg zu Berthas Herz führe quer durch alle Lexika, hieß es unter den Kühen. Als Liesbeth sie auf den jungen Bullen ansprach, bekam sie eine Antwort, die sie grad bei Bertha nicht erwartet hatte: „Ahnung? Nö, die hat Karli nicht, irgendwie von gar nichts ... Aber er ist sooooo süß!“
Liesbeth nahm sich vor, ihre Mädels im Auge zu behalten, aber solange der Zaun dazwischen war, konnte ein wenig Abwechslung nicht schaden.
Und dann war er weg. Auf einmal. Des Nachts hatte er sich durch den Zaun geschlichen. Nicht zu den Kühen, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Auf Nimmerwiedersehen, wie die anderen Bullen sagten. Die Kühe allerdings waren überzeugt, dass er bald wiederkäme, denn schließlich hätten sie eine Menge zu bieten. Und wie sollte jemand wie Karl-Theodor überhaupt ohne seine Bewunderinnen auskommen? Aufgeregt spähten sie in der Gegend herum, und hofften, irgendwo am Horizont würde dieses schwarz-weiße Leuchten wieder auftauchen, und der junge Bulle wäre wieder da.
Nur Bertha stand ein wenig abseits von den anderen und blickte traurig auf die Lücke im Zaun. „Der kommt so schnell nicht wieder“, murmelte sie mit einem Seitenblick auf Liesbeth. „Und ich weiß auch warum: Die Gänse waren’s!“ „Die Gänse?“ Liesbeth schüttelte den Kopf. Klar, sie hatte gestern auch gesehen, dass Karl-Theodor ziemlich unruhig wurde, als plötzlich die Gänse des Bauern am Zaun aufgetaucht waren und aufgeregt in seine Richtung schnatterten. Aber kein Bulle hat Angst vor Gänsen, und jemand wie Karl-Theodor schon gar nicht. „Oh“, sagte Bertha, „die hat er schon. Denn da steckt eine sehr traurige Geschichte dahinter. Seitdem hat der arme Karli an einem schweren Trauma zu leiden.“
„Wegen irgendwelchen Gänsen?“
Bertha schloss die Augen. „Nein, nicht direkt, eher wegen, ähm, Gänsefüßchen ...“
Und für alle, die noch wissen, wer Liesbeth und Silke sind, und denen der Name Karl Theodor irgendwie geläufig ist, ein paar Zeilen anbei ... :o)
Lisbeth hatte es gewusst, wenn einer schon Karl-Theodor heißt, dann kann er nur Probleme machen.
Dabei sah der junge Bulle echt gut aus! Als er in die Herde kam, wenn auch auf die andere Seite des Zaunes, verbreitete sich die Botschaft wie ein Lauffeuer. Selbst Silke, die Zicke, benahm sich plötzlich ganz sonderbar. Dauernd schaute sie in die große Pfütze, links neben dem Gatter. Und wenn sie mit ihrem Spiegelbild zufrieden war, tobte sie zurück zum Zaun, hinter dem die Bullen standen. Nur um dort herumzustänkern wie eh und je.
Die Milchrekordlerin der Herde, Adelheid, machte den Eindruck, als ginge sie das alles nichts an. Doch wenn man genauer hinsah, und Liesbeth konnte das, dann merkte man, dass Adelheid durchgehend unter Spannung stand. Aus den Augenwinkeln schien sie ständig im Blick zu haben, wo der junge Karl-Theodor sich aufhielt. Und ganz unauffällig drehte sie sich dann immer so, dass ihre prallen Euter aus der Gegenrichtung gut zu sehen waren. Liesbeth schüttelte mit dem Kopf. Was war bloß mit ihren Mädels los?
Auch die alte Bertha machte keine Ausnahme. Es wunderte zwar niemanden, dass sie als wandelndes Lexikon unter den Kühen auch Liebesgedichte in petto hatte. Aber dass sie sie nun dauernd rezitierte, begleitet von feurigen Blicken Richtung Bullenweide, das sah beinahe mitleiderweckend aus. Allerdings war Karl-Theodor galant genug, um über diese Peinlichkeiten hinweg zu sehen. Mehr als einmal sah Liesbeth, wie der junge Bulle die alte Bertha in ein Gespräch verwickelte. Die Nüstern erhoben, den Blick fest und offen auf Bertha gerichtet, dozierte er über was auch immer, während Bertha ihn verträumt lächelnd anstarrte. Karl-Theodor schien von allem eine Menge Ahnung zu haben, so wie Bertha ihn anhimmelt, denn schließlich war Bertha nicht Adelheid. Der Weg zu Berthas Herz führe quer durch alle Lexika, hieß es unter den Kühen. Als Liesbeth sie auf den jungen Bullen ansprach, bekam sie eine Antwort, die sie grad bei Bertha nicht erwartet hatte: „Ahnung? Nö, die hat Karli nicht, irgendwie von gar nichts ... Aber er ist sooooo süß!“
Liesbeth nahm sich vor, ihre Mädels im Auge zu behalten, aber solange der Zaun dazwischen war, konnte ein wenig Abwechslung nicht schaden.
Und dann war er weg. Auf einmal. Des Nachts hatte er sich durch den Zaun geschlichen. Nicht zu den Kühen, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Auf Nimmerwiedersehen, wie die anderen Bullen sagten. Die Kühe allerdings waren überzeugt, dass er bald wiederkäme, denn schließlich hätten sie eine Menge zu bieten. Und wie sollte jemand wie Karl-Theodor überhaupt ohne seine Bewunderinnen auskommen? Aufgeregt spähten sie in der Gegend herum, und hofften, irgendwo am Horizont würde dieses schwarz-weiße Leuchten wieder auftauchen, und der junge Bulle wäre wieder da.
Nur Bertha stand ein wenig abseits von den anderen und blickte traurig auf die Lücke im Zaun. „Der kommt so schnell nicht wieder“, murmelte sie mit einem Seitenblick auf Liesbeth. „Und ich weiß auch warum: Die Gänse waren’s!“ „Die Gänse?“ Liesbeth schüttelte den Kopf. Klar, sie hatte gestern auch gesehen, dass Karl-Theodor ziemlich unruhig wurde, als plötzlich die Gänse des Bauern am Zaun aufgetaucht waren und aufgeregt in seine Richtung schnatterten. Aber kein Bulle hat Angst vor Gänsen, und jemand wie Karl-Theodor schon gar nicht. „Oh“, sagte Bertha, „die hat er schon. Denn da steckt eine sehr traurige Geschichte dahinter. Seitdem hat der arme Karli an einem schweren Trauma zu leiden.“
„Wegen irgendwelchen Gänsen?“
Bertha schloss die Augen. „Nein, nicht direkt, eher wegen, ähm, Gänsefüßchen ...“
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