Dienstag, 4. Dezember 2007
Melancholisch-Metaphorisches
kuhlumbus, 01:01h
Tagebucheintrag:
„Das Licht brennt. Und es treibt an, macht Lächeln und Glauben. Denn es ist nicht einfach nur irgendein Licht, es ist ein Feuer. Ein Feuer, das all das erleuchtet, was es erreicht, und all das verbrennt, was ihm zu nahe kommt. Aber wo ist die Grenze? Wo ist der Punkt, an dem man zwar glaubt, es sei schön hell und schön warm. Und man erkennt viel zu spät, dass man schon Feuer gefangen hat. Nicht mehr nur im übertragenen, romantisch-euphorischen Sinn. Sondern im wortwörtlichen Sinn. Denn was brennt, verbrennt auch. Löst sich auf. Ist nicht mehr.
Und wenn da nichts ist, was durch das Feuer neu geboren wird, bleibt nur dieses graue Zeugs, bleiben nur diese indifferenten kleinen leichten Krümel, die Asche …“
Morgens.
Sich mühsam durch das Wintersturmdunkel kämpfendes Morgenlicht.
Er nimmt den ausnahmsweise mal wieder gefüllten Aschenbecher und schüttet ihn in den kalten Dezemberwind. Dann geht er ins Bad, sich für den neuen Tag zurecht duschen, das Gestern abspülen, die Reste der Glut mit kaltem Wasser auslöschen.
Und er lächelt.
Aber anders, als noch gestern Abend …
„Das Licht brennt. Und es treibt an, macht Lächeln und Glauben. Denn es ist nicht einfach nur irgendein Licht, es ist ein Feuer. Ein Feuer, das all das erleuchtet, was es erreicht, und all das verbrennt, was ihm zu nahe kommt. Aber wo ist die Grenze? Wo ist der Punkt, an dem man zwar glaubt, es sei schön hell und schön warm. Und man erkennt viel zu spät, dass man schon Feuer gefangen hat. Nicht mehr nur im übertragenen, romantisch-euphorischen Sinn. Sondern im wortwörtlichen Sinn. Denn was brennt, verbrennt auch. Löst sich auf. Ist nicht mehr.
Und wenn da nichts ist, was durch das Feuer neu geboren wird, bleibt nur dieses graue Zeugs, bleiben nur diese indifferenten kleinen leichten Krümel, die Asche …“
Morgens.
Sich mühsam durch das Wintersturmdunkel kämpfendes Morgenlicht.
Er nimmt den ausnahmsweise mal wieder gefüllten Aschenbecher und schüttet ihn in den kalten Dezemberwind. Dann geht er ins Bad, sich für den neuen Tag zurecht duschen, das Gestern abspülen, die Reste der Glut mit kaltem Wasser auslöschen.
Und er lächelt.
Aber anders, als noch gestern Abend …
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c17h19no3,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 01:16
asche ist fruchtbar. nichts kann wirklich vergehen, es verwandelt sich nur.
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kuhlumbus,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 01:18
Aber
manche Asche schmerzt mehr, als es ein Nichts an dieser Stelle tun würde ...
PS und notabene: bist du nun diplomierte Göttin? :o)
PS und notabene: bist du nun diplomierte Göttin? :o)
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lachkatze,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 14:32
die Asche, die schmerzt, nennt man Muskelkater. Der entsteht, wenn man sich untrainiert übernimmt.
Der vergeht aber auch wieder, dauert eine Weile und so lange tut jede Bewegung weh. Man bewegt sich in dieser Zeit auch anders, nimmt eine Schonhaltung ein und lächelt nur verhalten.
Beim nächsten Mal langsamer angehen lassen, nach und nach aufbauen und sich nicht sofort von der ersten Euphorie der Bewegung hinreißen lassen.
Ist schwer, weiß ich, aber ein noch größerer Fehler wäre es, aus Angst vor Muskelkater gleich jede Bewegung zu vermeiden. Das lässt die Muskeln komplett verkümmern und dann wird man auf Dauer so schwach, dass die Kraft kaum noch zum Luftholen reicht.
Nein, Bewegung ist wichtig - und wenn die zu schnell verbrannten Schlacken erst abgebaut sind, auf alle Fälle wieder anfangen, vielleicht mit einem anderen Sport?
Der vergeht aber auch wieder, dauert eine Weile und so lange tut jede Bewegung weh. Man bewegt sich in dieser Zeit auch anders, nimmt eine Schonhaltung ein und lächelt nur verhalten.
Beim nächsten Mal langsamer angehen lassen, nach und nach aufbauen und sich nicht sofort von der ersten Euphorie der Bewegung hinreißen lassen.
Ist schwer, weiß ich, aber ein noch größerer Fehler wäre es, aus Angst vor Muskelkater gleich jede Bewegung zu vermeiden. Das lässt die Muskeln komplett verkümmern und dann wird man auf Dauer so schwach, dass die Kraft kaum noch zum Luftholen reicht.
Nein, Bewegung ist wichtig - und wenn die zu schnell verbrannten Schlacken erst abgebaut sind, auf alle Fälle wieder anfangen, vielleicht mit einem anderen Sport?
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kuhlumbus,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 23:49
Oh,
das Spiel mit dem Feuer kann man auch jenseits aller olympischen Aschenbahnen spielen. Lange nach den eigenen Liga-Zeiten, eigentlich nur für das Mindestmaß an seelischem Ein- und Ausatmen. Umso trostloser wirkt dann das Häuflein Asche, wenn man die Balance verliert. Kein Publikum, das vor Entsetzen schreit, kein Zuschauer, der zur Hilfe eilt, aber auch kein Blitzlicht, das den Vorgang öffentlich macht.
Rest in peace im wahrsten Sinne des Wortes.
Was bleibt, nach dem ascheverwehenden Wind, ist ein melancholisch-metaphorischer Tagebucheintrag.
Und mehr soll auch jetzt nicht draus werden ... :o)
Rest in peace im wahrsten Sinne des Wortes.
Was bleibt, nach dem ascheverwehenden Wind, ist ein melancholisch-metaphorischer Tagebucheintrag.
Und mehr soll auch jetzt nicht draus werden ... :o)
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schluesselkind,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 09:20
Zeit heilt. Und Kühe. Und Geschichten von Kühen. Und andere Geschichten. Es gibt immer neue, gute Welten.
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kuhlumbus,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 10:38
Wenn
nur die Fußwege dahin nicht so elendig lang wären... Oder einem die Grippetabletten die Sicht nicht so vernebeln würden ... ;o)
PS: Schön, dich mal wieder hier zu sehen! :o)
PS: Schön, dich mal wieder hier zu sehen! :o)
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gorillaschnitzel,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 10:44
Wenn ich ganz bescheiden die musikalische Untermalung des Beitrags liefern darf....fiel mir beim Lesen spontan ein....
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kuhlumbus,
Dienstag, 4. Dezember 2007, 10:56
Ja,
so ungefähr klingt meine Stimme heute auch, zumindest bis zur ersten Neoangin ... :o)
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cherrybite,
Donnerstag, 13. Dezember 2007, 22:49
*umfall* wow ...ich hab selten was schöneres gelesen...
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kuhlumbus,
Samstag, 15. Dezember 2007, 14:26
:o)
Es ist trotzdem nur ein in Buchstaben erstarrtes Bild der tatsächlichen Abläufe, der brennenden Bewegungen in einem drin, der bio-chemischen Explosionen und so.
Das einzige, was ich immer daraus erhoffe, ist ein kleiner Diätschub in solchen Emo-Phasen. Aber das klappt selten... :o)
Das einzige, was ich immer daraus erhoffe, ist ein kleiner Diätschub in solchen Emo-Phasen. Aber das klappt selten... :o)
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shortytor,
Freitag, 14. Dezember 2007, 11:37
gefüllter aschenbecher?
der text wie immer super, doch der inhalt stimmt teilweise nachdenklich. du musst kurz raus aus deiner streßszene. zella währe 'ne alternative.
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kuhlumbus,
Freitag, 14. Dezember 2007, 13:09
Na ja,
Aschenbecher ist ja nicht gleich Urne ... :o)
Aber bei sehr hohem Stresspegel ist ein partielles oder permanentes Abfackeln an einer anderen Front wirklich nicht sehr motivierend. :o)
Zella wird schon irgendwann klappen.
Aber bei sehr hohem Stresspegel ist ein partielles oder permanentes Abfackeln an einer anderen Front wirklich nicht sehr motivierend. :o)
Zella wird schon irgendwann klappen.
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cherrybite,
Freitag, 21. Dezember 2007, 18:57
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Emo-Phasen *kuller*
was ist eine diplomierte Göttin? Wie geht das? Kann man das essen? *kicher*
was ist eine diplomierte Göttin? Wie geht das? Kann man das essen? *kicher*
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kuhlumbus,
Freitag, 21. Dezember 2007, 21:08
Öhm,
Emo-Phasen sind die kurzen Zeiträume, in denen der Verstand gefesselt unter dem Bett liegt, und Bauch, Kleinhirn und Konsorten sich austoben. Meistens ohne viel Schaden anzurichten. Meistens. :o)
"Diplomierte Göttin"... Na ja. Lesen Sie einfach bei Morphine nach. Ist nur ne nett gemeinte Umschreibung ihres neuen Lebensabschnittsdokumentationszertifikates. :o) Wobei ich gar nicht weiß, ob's nun ein Diplom war. Vielleicht wäre "Bacheloreley", "Master of Dark Desaster" oder so treffender gewesen ... :o)
Aber selbst die könnte man nicht essen, höchstens genießen ...
"Diplomierte Göttin"... Na ja. Lesen Sie einfach bei Morphine nach. Ist nur ne nett gemeinte Umschreibung ihres neuen Lebensabschnittsdokumentationszertifikates. :o) Wobei ich gar nicht weiß, ob's nun ein Diplom war. Vielleicht wäre "Bacheloreley", "Master of Dark Desaster" oder so treffender gewesen ... :o)
Aber selbst die könnte man nicht essen, höchstens genießen ...
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cherrybite,
Freitag, 21. Dezember 2007, 21:45
ja,...
...schon klar...so lange es nur phasen sind...manche muss man anstubbsen damit sie kurz den Verstand nutzen um auch die andere Seite des Geschehens zu betrachten. Bei klarem Licht betrachtet ist nicht alles so wie es scheint...und die Bäume tragen hier überall weißes Eisfell mit Zacken...ich bin sehr gespannt auf die kommenden tage und hoffe auf etwas Neues zum Lesen hier...
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kuhlumbus,
Freitag, 21. Dezember 2007, 21:58
"Nur Phasen"...
Ja, stimmt schon. Aber sie gehören zum ganzen "Spiel" dazu. Ohne sie wäre es viel zu geradlinig, vorhersehbar, leer, tot - eigentlich...
Wie ein kleiner Satellit, der sich von der großen Sonne entfernte, um nicht irgendwann in ihr zu verbrennen. Und der sich zum "Wiederfinden" einen kleinen Stern ausgesucht hatte. Und viel zu spät merkte, dass dieser Stern immer größer wurde, je näher man ihm kam. Dass plötzlich gewaltige Gravitationskräfte an dem kleinen Satelliten zerrten.
Und der Satellit genoss den Beginn des Absturzes. Wie im Rausch. Eine "Phase" sozusagen - um dann kurz vor dem Verdampfen das Steuer herumzureißen. Um wieder Entfernung zu gewinnen. Zu diesem Stern. Oder um einen anderen anzufliegen. Um unterm Strich beides zu bekommen - die Wärme, den Rausch und das Überleben ... Möglicherweise ...
Eine Sache derRoutine Erfahrung, irgendwann ganz gut manövrieren zu können. Nie zu nah, und trotzdem die Nähe genossen ...
Ein Balanceakt. Mit Phasen. So und so.
Aber nieerfahren routiniert genug, um zum "Business As Usual" zu verkommen.
Dennoch genug Platz für den Verstand. :o)
Wie ein kleiner Satellit, der sich von der großen Sonne entfernte, um nicht irgendwann in ihr zu verbrennen. Und der sich zum "Wiederfinden" einen kleinen Stern ausgesucht hatte. Und viel zu spät merkte, dass dieser Stern immer größer wurde, je näher man ihm kam. Dass plötzlich gewaltige Gravitationskräfte an dem kleinen Satelliten zerrten.
Und der Satellit genoss den Beginn des Absturzes. Wie im Rausch. Eine "Phase" sozusagen - um dann kurz vor dem Verdampfen das Steuer herumzureißen. Um wieder Entfernung zu gewinnen. Zu diesem Stern. Oder um einen anderen anzufliegen. Um unterm Strich beides zu bekommen - die Wärme, den Rausch und das Überleben ... Möglicherweise ...
Eine Sache der
Ein Balanceakt. Mit Phasen. So und so.
Aber nie
Dennoch genug Platz für den Verstand. :o)
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