Nach der ersten Woche des neuen Semesters hat sich der Studentenalltag in Leipzig wieder eingestellt.
Während man in der Straßenbahn noch vor drei Wochen problemlos eine Kuh hätte mitnehmen können, ist heute auf bestimmten Linien kaum noch Platz für einen Hund. Es sei denn, es ist eine solche Rasse, die dafür gezüchtet wurde, gegebenenfalls in die Hemdtasche des Herrchens zu passen. Oder in die Handtasche des Frauchens. Wobei Letzteres nicht in jedem Fall gut wäre, für den Hund.
Allerdings machen die Kleinen manchmal so richtigen Krach. Und wenn so ein kleiner Hund bellt, dann zuckt ja der ganze Körper mit, wie bei einem spastischen Anfall. Man bekommt jedes Mal Mitleid mit der armen Miniatur. Mitleid, das allerdings nur so lange reicht, bis man dem Tier in die wütend hervorquellenden Augen gesehen hat. Na ja.

Wer jetzt eine ganze Kuh durch die Stadt zu führen hat, muss allerdings nicht bis zu den nächsten Semesterferien warten. Die Straßenbahn wird spätestens dann spürbar leerer werden, wenn demnächst die Sonne aus der Jahreszeit, die wir grad haben, einen richtigen Frühling macht. Denn dann werden auch die letzten Studenten wieder zu Radfahrern mutieren. Und dann ist es auch sicherer, den Kuhtrieb von den dicht befahrenen Radwegen in die leerer werdenden Straßenbahnen zu verlagern.
Übrigens gerade wenn man eine Kuh dabei hat, sollte man schon genauer auf den Fahrplan gucken. Nicht jede Bahn hat Niederflurwagen. Und wer schon mal versucht hat, eine Kuh die Stufen in die Bahn hochklettern zu lassen, weiß, was ich meine.

Und jetzt muss ich los, zur Straßenbahn. Ohne Stress, weil die Studenten erst zwei Haltestellen später zusteigen. Und ohne Kuh. Weil ich keine Zeit habe, auf eine Bahn mit Niederflurwagen zu warten...

Oh ja, Niederflurbahnen sind auch auf meiner Stammstrecke, allerdings in Berlin, selten. Zumindest zu den Zeiten, in denen ich auf dieses Verkehrsmittel angewiesen bin. Ich finde dies wenig Rindviechfreundlich, evtl. sollte man einmal eine Rindviechbewegung ins Leben rufen.

Niederflurbahnen sind doch eh selten in Berlin. Wenn ich mich recht daran erinnere gab es da irgendein Problem, weshalb die Teile nicht auf jeder Strecke eingesetzt werden können.

ich als Ausländerin hab relativ wenig Ahnung von deutschen Straßenbahnen.
Aber viel Ahnung von Kühen.
Dementsprechend stell ich mir nun die Frage wieviel man im Norden für eine Stadtrundfahrt in der Straßenbahn bezahlt, wenn man eine Kuh an der Leine hat. Es gibt auch große Hunde, ich weiß. Solche die nicht mal in die größte der Louis Vuitton Handtaschen passen. Und wenn man dann vielleicht nicht grad die allergrößte aller Kühe mitnimmt, könnte die Kuh glatt als Hund durchgehen und mit einem Hundeticket fahren. Ob die Kuh da aber mitspielen würde, ist eine andere Frage. Kühe sind nämlich sehr stolz. Problematisch wird es dann erst , wenn man ein Jahresabo kaufen möchte, weil der Kuh das Straßenbahnfahren gefällt und die Milchproduktion steigt. Dann braucht es ein Foto. Von der Kuh. Und eine Kuh sieht nun mal anders aus, als ein Hund. Da würde man dann beim Fotomachen zur Kuh sagen, sie solle doch mal überzeugend bellen, damit dann auch keiner merkt, dass der Hund auf dem Abo eigentlich eine Kuh ist. Na ja, ich weiß nicht.
Und überhaupt weiß man, dass man Hunden leichter als Kühen beibringen kann, ihr Geschäft erst wieder zu verrichten, wenn man das nächste Hundeklo erreicht hat.
"So, Berta, mach noch mal schnell Pippi, wir fahren gleich mit der Straßenbahn", wird an deutschen Bahnsteigen den Kühen vor dem Einsteigen noch schnell ins Ohr geflüstert.

Wir in Schweden sind ja bisweilen sehr avantgardistisch. So auch, was das Mitführen von Haustieren in öffentlichen Verkehrsmitteln angeht. Da ich noch nicht herausgefunden habe, wie man hier Links in Texte einbaut, bitte ich einfach mal meinen Taxistand zu besuchen und dort von Hintensitzern und Damenbärten zu lesen. Ach und ja, ich würde mich freuen, könnte jemand einem newbe erklären wie man das macht, das Einbinden von links. Danke