Donnerstag, 6. April 2006
Geflutet
Wieder im Zug. Im ICE diesmal. Und endlich ein Tag, an dem meine Platzkarte nicht doppelt vergeben war. Ich habe ja den Verdacht, dass die Bahn das doppelte Vergeben der Platzkarten quasi als Ersatz für 0190er Nummern und das SMS-Voting eingeführt hat. Mit denen die Medien – einschließlich der Öffentlich-Rechtlichen – ihre Werbedefizite ausgleichen. So etwas kann die Bahn ja nicht, jedenfalls nicht in dem Maße wie die Fernsehsender. Da muss sie noch ein wenig an ihrer Zielgruppe arbeiten, die Bahn.
Irgendwann laufen dann bestimmt auch die Klingeltöne mit den besten Versprechern der Bahnkollegen, oder so. Und auf den deutschen Schulhöfen tauscht man begeistert Videos von spektakulären Überholvorgängen auf dem deutschen Geleise aus. Nicht mehr diese stupiden Prügelfilme. Aber ich schweife ab.

Denn eigentlich sollte es um die Flut gehen. Gerade eben haben wir Wittenberg durchfahren. Vorher ging’s über die Elbe. Und es war schon ein wenig beklemmend, den aufgewühlten und angeschwollenen Strom um die Brückenpfeiler sausen zu sehen. Wobei man die Brückenpfeiler zum Glück noch sehen konnte. Allerdings gerade noch so. Denn inzwischen hat der Pegelstand dazu geführt, dass ein Sprung von der Brücke in den Fluss nicht mehr viel anders ist, als ein behutsames Einsteigen in den heimischen Pool. Auch wenn einen in der Elbe etwas mehr Dynamik erwartet, als man es von seinem Pool gewöhnt ist.
Die Leute im Zug schauen mit gemischten Gefühlen aus dem Fenster. Einigen sieht man an, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie wasserdicht so ein ICE ist, oder wie hoch das Wasser steigen muss, um einen Zug aus den Gleisen zu heben. Der eine oder andere hat sicher schmerzlich vermisst, was man von jedem Flug mit dem Flugzeug gewohnt ist – den nett vorgetragenen Hinweis, wo denn die Schwimmwesten zu finden sind.

Übrigens konnten wir den Nachrichten entnehmen, dass sich die Pegelspitze so langsam von Sachsen weg in Richtung Norden bewegt. Entwarnung für Dresden, was das Wasser angeht. Allerdings droht jetzt wieder Unheil aus einer Richtung, die man schon fast verdrängt hatte: Die Vogelgrippe meldet sich zurück, heute aus Sachsen. Und jetzt geht’s eventuell ans Eingemachte. Oder besser, ans Gebratene, ans gebratene deutsche Nutzgeflügel. Na ja, mal sehen.

Für alle die, die von diversen Verschwörungstheorien immer noch nicht genug haben, hier noch eine pikante Information: Wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, wurde der nahtlose Übergang von Flut zur Vogelgrippe in Sachsen zwischen zwei Parteien vereinbart, die schon lange als Drahtzieher diverser Katastrophen vermutet wurden. Unser Bild zeigt, wie die letzten Einzelheiten zwischen … Na? Richtig! … zwischen Fischen und Enten besprochen wurden.
Natürlich unter Ausschluss der Kühe. Das kann ja nix werden…

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kostenlose Werbung
Ich glaube ja, dass die Bahn die doppelte Sitzplatzvergabe ganz gezielt fürs Marketing einsetzt. Da haben sich irgendwelche Marketingmenschen zusammengesetzt (allein bei der Vorstellung gehen bei mir interne Alarmsirenen an!) und sich überlegt, wie man eine kostenlose Imagekampagne startet kann. Der Idealfall der doppelten Reservierungsvergabe läuft demnach etwas so ab:
glückliches Pärchen sitzt mit Freunden am Kaffeetisch. Freunde: "Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?". Frau aus dem Pärchen: "In der Bahn! Ach, das war ganz lustig. Der Günter (Hansl, Achim, Klaus-Rüdiger...) saß schon und ich kam da hin und hab ihn angeraunzt, er solle doch gefälligst meinen Platz freimachen." Mann aus dem Pärchen: "Mit ihrer Platzkarte vor meiner Nase hat sie gewedelt. Da hab ich mich sofort in sie verknallt!" Frau: "Und dann hatter gesagt: 'Setzen Sie sich doch auf meinen Schoß, Fräulein' *kicher* Aber dann hatter mich erstmal nur auf einen Kaffe eingeladen." Daraufhin die Freunde: "Ich muss auch mal wieder mit der Bahn fahren."

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Es gibt Marketingexperten,
die entwerfen grad Szenarien einer Dreifachvergabe. Ein Triple Play, wie die Kabelbranche dazu sagen würde.
Das eröffnet interessante Optionen.
Beispielsweise das Zustandekommen einer Menage á Trois.
Also etwas unter Umständen durchaus Exotisch-Romantisches. (Die Wikipedia weist darauf hin, dass das nicht nur exotisch, sondern auch sehr erotisch sein kann, "wobei keine Rede davon sein kann, dass sie auch gleichzeitig sexuelle Kontakte miteinander haben müssen, geschweige denn, dass sie miteinander Gruppensex praktizieren würden." Naja, wir sind ja schließlich bei der Bahn...) :o)

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Oh ich liiiiebe Enten!!

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hochwasser

ich bin auch über wittenberg gefahren und habe ängstlich zu den umspülten baumkronen hinabgeblickt...

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ich hatte heute nur hochwasser im putzeimer, weil ich hausordnung hatte. allerdings habe ich mir nun auch sorgen gemacht, nachdem ich ja in einer vogelgrippe-beobachtungszone lebe. was, wenn vor mir leute mit vogelgrippe an den schuhen durchs treppenhaus gelatscht sind? oder sogar ich selbst? und ich wisch das auf? sagrotan am sonntag kriegt man ja nirgends. jetzt kann ich nicht aufhören, mir die hände zu waschen. f*** aber auch.

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Die Hände
wären durch Abkochen zweifelsfrei virenfrei zu kriegen. Ein wenig unpraktisch, zugegeben. Man muss aber wohl Prioritäten setzen...
(Übrigens, auch ich hatte heute in unserer WG "Hausordnung". Aber ich bin ziemlich überzeugt, dass sich in DEM Aufwischwasser keine Viren befunden haben. Zumindest keine, die noch halbwegs geradeaus gucken konnten... Die chemische Formel für unser Aufwischwasser wäre in dieser Hinsicht schon mal interessant gewesen. Möglicherweise CxHxNxOx, und dann noch irgendetwas anderes, irgendetwas Unheimliches... :o) )

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Doppelte Kuhplatzkarten
Man stelle sich nun vor, man hat eine Kuh an der Leine. In der Straßenbahn. Man hat ordnungsgemäß eine Hundeplatzkarte für sie gekauft.
Und dann ist die Platzkarte doppelt vergeben.
Wie immer hat man keine große Handtasche mit, in die die Kuh reinpasst.
Und sie hat vergessen Pippi zu machen...:O)

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In dem Fall
würde sich das Problem wohl schnell von selbst klären...
Es sei denn, auf dem Platz sitzt schon jemand, mit nem Bären, oder nem Bullen an der Leine... :o)

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