Mittwoch, 11. April 2007
Zwischenstopp...
Was bleibt übrig, wenn der Stress von einem abfällt?
Die bleierne Müdigkeit ist nahe dran, einem zu suggerieren, man sei nur noch eine leere Hülle.
Fast glaubt man’s, da mischt sich in diese Müdigkeit etwas anderes. Eine ungeahnte Leichtigkeit, ein Lächeln, das keinen Mund und keine Augen braucht, eine Melodie, die altbekannt und trotzdem ewig ersehnt klingt, eine Wärme, die von ganz ganz tief innen kommt und sich mit keinem Thermometer messen lässt…
Man selbst ist ein einziges, wenn auch müdes Lächeln. Und man fällt mit solcher Macht und Wonne in den imaginären Strandsand, dass die J*ever-Werbung dagegen hölzern und kalt wirkt.
Hey, denkt man sich, gibt es da wirklich noch etwas, was man noch nicht kannte, was man nicht erhoffte, was unerwarteter kommt, als die Lottogesellschaft?
Die Sonne gräbt sich durch die geschlossenen Augenlider und schiebt ihre herzliche Wärme durch Ärmel, Hosenbeine, Knopflöcher. Der Himmel scheint weit und unendlich wie nichts anderes, und doch so nah, dass man Angst hat, zu schnell wieder aufzustehen, um sich nicht den Kopf zu stoßen.
Was um alles in der Welt ist das?
Und dann öffnet man die Augen und weiß, endlich, endlich ist es Frühling.
Endlich kann man ihn fühlen, ihn riechen, ihn durch die Hände rieseln lassen. Man hat die Muße, selbst Teil des Frühlings zu werden…

Und genau das werde ich die nächsten Tage auch tun. Es ist wieder etwas geschafft im Bärenleben, es ist wieder etwas dazugekommen, was sich nicht mehr streichen lässt aus des Bären Geschichte. Dinge, Erfahrungen, vor allem aber auch Menschen.
Und es ist ein wenig Zeit, die eigene Seele zu pflegen, die ihrerseits auch gerade wieder ein Stück größer wird. Zeit zum Luft holen. Frühlingsluft. Zeit zum Herumschauen. Frühlingsfarben. Viel Hoffnungsgrün. Und selbst das Schwarz erscheint in einem überraschend neuen Licht… :o)
Der Bär fühlt sich wohl!
Und die Kühe sind voller Hoffnung, bald ein neues Abenteuer erleben zu können. Es muss ja nicht wieder der Mond sein… :o)

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Sonntag, 25. März 2007
Anime-malisch
Von wegen "Deutschland liest"!
"Deutschland verkleidet sich", müsste es heißen, wenn man den Sonnabend Nachmittag auf der Leipziger Buchmesse beschreiben wollte. Legionen animierter Mangaloiden waberten durch die Gänge der Messehallen. Trekkies sind ein armseliges Häufchen uniformierter Spießer im Vergleich zur Vielfalt der dem Zeichentrick entlehnten Anmutungen, die man dem Rest des Publikums zumutete.
Aber alles friedlich. Bei so viel finaler Fantasie hätte man gemäß der CSU-getriebenen neuen Killerspielaxiome eigentlich ein Blutbad vermuten müssen. Denn inzwischen wird auf der Buchmesse nicht nur gelesen, sondern auch gespielt. Aber alles war brav. Und bunt.
Und langsam!
Wann endlich gibt es die Überholspur auf den Gängen der Messehallen? Wann endlich werden verkleidete Bummelanten konsequent aus der linken Spur verwiesen? Business needs Pace, oder so.
Na ja. War trotzdem schön. Von einer anmutigen jungen Frau etwas über Anime gelernt, mit einem alten Kämpen aus Ritter-Runkel-Zeiten ein Interview vereinbart, für später, in Ruhe, jenseits der kostümierten Massen, die sich zwar viel behäbiger aber dafür lauter bewegten, als ihre gezeichneten Vorbilder.

So, Buchmessetag vorbei. Endlich wieder Zeit zum Lesen. :o)

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Sonntag, 11. März 2007
Post südwärts mondwärts...
Der Bär schlurft durch den Staub. Wobei es ein eher schwebendes Schlurfen ist. Der Bär fragt sich, was es für Geräusche machen würde, sein Schwebschlurfen, hier oben auf dem Mond.

Wo er so leicht ist, dass seine Waage ihm das nicht glauben würde. Zu gut kennt sie ihn inzwischen. Manchmal hat der Bär den Eindruck, seine Waage könne ihn kurz ansehen und dann schon das Ergebnis kennen, während die Bärenfüße sich noch auf der geformten Gummifläche ihren Platz suchen. Dann glaubt er zu spüren, wie die Waage zu ihm herauf schaut und extra noch ein Kilo mehr anzeigt, als Strafe für das opulente Abendessen gestern Abend. Übrigens hatte die kleine Bärentochter eine Weile ihre Eltern beim täglichen Gang auf die Waage beobachtet. Dann hat sie sich selbst raufgestellt und den Papa gebeten, ihr die Zahl vorzulesen, ihr also zu sagen, wie groß ihre Füße sind. Und sie hat gefragt, ob die Füße wirklich jeden Tag größer werden, halb erschrocken, halb hoffnungsvoll… Lange her. :o)

Der Bär schwebschlurft weiter, seine Bewegungen sehen hier oben aus wie in Zeitlupe. Das Gegenbild zu seinem aktuellen Alltag, zu der Eintagsfliegenhektik, die sich Tag für Tag wiederholt. Eine Hektik, die motivierende Ziele wie eine Tarnkappe mit sich trägt, die sich hinter dem Spaß an der Arbeit versteckt. Und die oft erst zu spüren ist, wenn der Tag vorbei und der Schreibtisch voller ist als noch am Morgen.

Der Bär kommt jetzt dort an, wohin er aufgebrochen war. Ein Mondgrundstück von besonderer Bedeutung, eine Adresse, die er gut kennt… Die Besitzerin ist nicht da. Trotzdem erkennt er an jeder Einzelheit ihre ordnende und bunt einfärbende Hand. Den Mondblumen lassen allerdings ein wenig die Köpfe hängen, der Briefkastendeckel lässt sich nur mit Mühe anheben, einer der beiden Liegestühle vor dem Haus ist voller Staub. Der Bär seufzt, Spuren seiner Abwesenheit…
Nachdem er seinen Stuhl entstaubt und zurechtgerückt hat, lässt er sich hineinfallen. Auch das sieht hier auf dem Mond eleganter aus, als er es auf der Erde je hingekriegt hätte. Der Bär blickt in den schwarzen Sternenhimmel. Mittendrin die große Erdkugel. Sein Blick verliert sich in den Farben und Formen der Erde, die so anders aussehen, als der Rest vom Himmel. Und die dennoch so vertraut erscheinen. Selbst von hier oben. Durch den Kopf des Bären tönen Melodien, die neueste Songs von Grönemeyer. Melancholie, die leise fröhlich macht, Texte, die wie immer den direkten Weg in die Bärenseele finden. Der Bär denkt noch, wie gut der alte Herbert des Bären Seele kennen muss, als er plötzlich auf der Erdkugel einen schnell wachsenden Wirbel ausmacht. Wenn der Bär sich nicht irrt, liegt dieser Wirbel genau über dem Ort, an dem er seinen Bärenalltag verbringt. Immer schneller wird der Wirbel , immer größer, als würde er auf den Bären zu kommen. Und er scheint den Bären förmlich aus dem Liegestuhl herauszusaugen. Der Bär wundert sich noch, als er den Wirbel sogar zu hören scheint, und da schwebt der Bär schon. Er beginnt sich zu drehen, kopfüber, hin und her. Und er fällt, weiß nicht, ob nach oben oder unten. Ein letzter Blick auf das immer kleiner werdende Mondgrundstück. Blumen hatte er gegossen, seinen Liegestuhl entstaubt. Den Briefkasten muss er noch ein wenig ölen, das nächste Mal.
Der Wirbel kreiselt schneller. Und er wird lauter. Lauter als des Bären Gedanken, lauter als der immer noch singende Grönemeyer. Zu laut, um es noch länger aushalten zu können. „Warum haben Träume keinen Abspann“, singt Grönemeyer… Dann ist nur noch der Sturm zu hören und die Erdoberfläche kommt näher, schnell und immer schneller…

Der Wecker klingelt, genauer gesagt das weckende Handy, mit dieser penetranten Wecktonwiederholung. Ich schlage die Augen auf und gehe den Ablauf der nächsten Minuten im Kopf noch einmal durch, um ein paar Sekunden zu finden, die ich einsparen, die ich länger im Bett bleiben könnte. Ich finde keine. Also raus. Also los.
Also den Tag begonnen, der im Moment vor allem daraus besteht, Träume für das Zeitschriftenregal zu produzieren, unseren Stress in Lächeln zu verwandeln, bei denen, die diese Träume in der Hand halten werden. Ich gehe durch die morgenkalte Stube und schalte den Rechner ein. Bei einem ersten Kaffee Mails abrufen. Dann Grönemeyer laut drehen, klar. Und diese Geschichte in den Briefkasten werfen, in den auf dem Mond.
Damit der Briefkastendeckel schon wieder ein kleines bisschen leichter geht… :o)

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Samstag, 10. Februar 2007
Schreiben übers Wetter
kann heutzutage vor allem zweierlei heißen:
- Der Planet stirbt.
Oder:
- Ich bin noch am Leben!

Wenn ich jetzt hier schreibe, dass ich fasziniert den am Fenster vorbeischwebenden Flocken zuschaue, dass ich die ihnen immer noch anzumerkende nasse Schwere einfach ignoriere, dass ich mit wachsender Begeisterung auf die weißer werdenden Dächer schaue, dann meine ich das Zweite: Mich gibt's noch! :o)

Und morgen früh, schneebegeisterungsverkatert, fällt mir dann ein, dass unsere WG diese Woche die Hausordnung hat...

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Mittwoch, 24. Januar 2007
Zauberei
Die Luft ist voller weißem Zeugs. Nachdem fest stand, dass es nicht Wüstensand oder so etwas in der Art ist, wird es wohl Schnee sein. Noch nicht genug, um einen, ähm, wie hieß das noch gleich, Schneemann zu bauen. Aber ausreichend viel, um zu erahnen, wie schön weiß alles werden könnte...
Hoffen wir, dass auch wir Tiefländer noch ein bisschen was von dem Schnee haben. Und dass die Schneeballschlacht der Spaß ist, der sie immer war. Und nicht eine "Schlacht um den letzten Schneeball des Jahrhunderts", oder so...

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Sonntag, 31. Dezember 2006
Bildersturm
Orkanartige Böen hier an der Küste. Alles wird verschoben - Blumentöpfe, die niemand anheben konnte, hat der Sturm scheinbar mühelos an einen neuen Platz geweht. Kaputte Dachziegel fallen endlich auf die Straße, morsche Äste werden konsequent vom Baum geblasen.
Ein gutes Omen für 2007, oder? :o)

Die Bilder hier aus den Blogs sind auch grad verschwunden. Vielleicht war es ein wenig zu viel Wind für die Server. Ich hoffe, jemand findet sie wieder, bevor der Sturm sie über das Land verteilt...

Allen, die das hier lesen, wünsche ich einen guten Rutsch in ein Jahr, das alles besser machen wird als das alte.
Zumindest wird es sich das vornehmen... :o)

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Sonntag, 24. Dezember 2006
Euch allen
eine schöne Weihnacht!
Feiert mit echten Menschen, lasst den Computer aus, singt mal wieder und testet mal, worüber ihr euch eigentlich noch so richtig freuen könnt! :o)

Ganz liebe Grüße gehen natürlich in den Süden! Auch wenn der Mond wegen dichten und kalten Bodennebels nicht wirklich zu sehen ist, ist er da. Und der Mann im Mond weiß ganz genau, wohin er die Grüße weiterzuleiten hat. Wie jedes Jahr. (Das Fernrohr rastet an dieser Stelle inzwischen schon richtig ein. :o))
Alles Liebe also an das Blümchen.
Und an Fussel (du bist doch nicht etwa online heute!!).
Und natürlich in den Norden! (Erkennt ihr den Schneemann wieder? :o))
Und an die Leipziger sowieso. :o)

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Donnerstag, 21. Dezember 2006
Vorglühen
Gestern habe ich es tatsächlich geschafft, meinen jährlichen Weihnachtsmarktglühwein zu trinken, ein Vorglühen in Richtung Weihnachtsfeiertage sozusagen.
Einiges war aber anders in diesem Jahr:
Erstens. Der Glühwein wurde nicht so schnell kalt wie sonst, kein Wunder bei den gegenwärtigen Temperaturen. Das bringt aber nicht sooo viel, weil man bei dem milden Herbstwetter ja auch nicht so sehr friert.
Und Zweitens - der Glühwein wurde nicht so schnell alle. Das lag nun nicht daran, dass ich in diesem Jahr alkoholische Getränke nur noch in kleinen Schlückchen zu mir nehmen darf. Nö. Sondern daran, dass der feine Nieselregen unfein genug war, den Tassenpegel immer wieder ein Stückchen anzuheben. Beinahe unbemerkt. Beinahe...

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Montag, 11. Dezember 2006
Leiser Reif statt reifer Leistung
Die Zeit ist reif für den Winter, aber Reif allein reicht nicht aus, soweit ich mich erinnern kann... :o)
Obwohl's schon schön aussieht, so auf die weißen Dächer zu blicken.
Ich hoffe jetzt noch auf ein wenig Schnee, bevor die Glühweinstände wieder zu machen. Und auf etwas Frost, damit wir die Heizung mehr zum Wärmen als zum Trocknen nutzen können. Man kann ja nicht jedesmal zum Kronplatz fahren, nur um nachzugucken, wie Winter überhaupt aussieht...
Apropos, zur Erinnerung an bessere Zeiten... >> da :o)

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Montag, 13. November 2006
Moment,
bin gleich wieder da. Nur ein wenig Stress, in den Job kanalisierte Kreativität, Außenbestimmung von Prioritäten - funktioniert wohl, weil ich mich zu wenig dagegen wehre ...
Aber ich bin nicht wirklich hier weg, und ich blogge in Gedanken dauernd vor mich hin. :o)
(Und an den bunten Süden denke ich sowieso, wie immer, und wie immer wieder ...)

Wir lassen die Kuh hier bald wieder fliegen.
Denn ich brauch das. Sagt der Blogpsychologe ... ;o)

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