Freitag, 25. März 2011
Lebenszeichen
Wenn auch nur ausgeborgt ... :o)
Aber ich mag Selig, und Hamburg, und überhaupt ...



Liebe Grüße an alle, die hier immer mal wieder reinschauen und noch wissen, wer ich bin. :o)
Irgendwann gibts auch wieder Texte, meine, versprochen ...

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Mittwoch, 22. Dezember 2010
Frohes Fest!
Auch der Bär wird die Feiertage genießen ...



Naja, keine Angst, der echte Bär wird die Feiertage wirklich genießen, mit beiden Töchtern, bei den Bäreneltern hoch im eingeschneiten Norden. Und da verbrennt nix im Ofen! :o)

An alle, die hier noch reinschauen, von Kap Arkona übern Ku'damm bis zum Kronplatz, von Sachsen bis Thüringen: Ich wünsche euch ein paar schöne und besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch in ein noch besseres Jahr 2011!!

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Montag, 19. April 2010
Kontakt
Ich habe es schon immer gewusst.
Hitchcocks Duschvorhangsszene ist eigentlich als Metapher gemeint. Denn es ist nicht der Psycho mit dem Messer, von dem die Bedrohung ausgeht.
Oh nein.

In unserer neuen WG-Wohnung haben wir nun endlich eine Wanne. Bissl klein für die Menge Mensch, die man inzwischen geworden ist, aber es ist eine Wanne. Immerhin. Dafür fehlt die Duschkabine, zumindest eine separate, mit Tür und so. Also haben wir einen Duschvorhang installiert, mit Spannstab von Wand zu Wand.
Und einem netten Muster drauf.
Keinem chinesischen, obwohl er aus China kommt. Naja.

Wir duschen schon immer mit Köpfchen, nämlich mit einem ganz besonderen. Bei einer bestimmten Einstellung zieht dieser Duschkopf auch Luft, und das muss so sein. Dann wird der Duschsstrahl zu einem feinen aber immer noch kraftvollen heißen Nebel – wenn man denn heißes Wasser eingestellt hat.
Dann passiert es.

Wenn man wie ich mit dem Rücken zum Vorhang duscht (über die Gründe habe ich noch gar nicht nachgedacht), dann spürt man als erstes einen leichten Luftzug. Während ich überlege, welche Tür nun wieder geöffnet ist, verdichtet sich der Luftzug zu einer plötzlichen Berührung.
Da ich nicht sofort einordnen kann, was das ist, durchzuckt es mich wie ein Schlag. Erst beim zweiten Mal realisiere ich, dass es der Vorhang ist, der nun nicht mehr geradeaus nach unten hängt. Statt dessen macht er Anstalten, sich in voller Breite auf meinen Rücken zuzubewegen, beziehungweise auf das, was südlich davon liegt.
Und es ist erstaunlich, wie beharrlich er diese aufdringliche Form des Eigenlebens durchzieht. Da nutzt es nichts, wenn man ihn immer wieder zurückschiebt. Ihn quasi an die Wanne klebt, den Rand beschwert oder sich – soweit es geht – dünn macht.

Inzwischen haben wir den Vorhang einfach etwas weiter weg montiert. Jetzt bewegt er sich zwar noch, aber es reicht nicht mehr für eine Berührung.
Irgendwann gibt er es dann auch auf, sich gegen die Distanz zu wehren. Und ab und an, wenn ich die Dusche ausmache und ganz still bin, höre ich ihn leise seufzen.
Ich schwör's!

***

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Samstag, 9. Januar 2010
1-2-3-4 ...mir
Zwischenstopp im verschneiten Berlin und endlich wieder etwas Zeit für den Patensohn. Ein echter Wonneproppen, Denkerstirn und Schmunzelgrübchen, pflegeleicht und herzerwärmend. Bei den tollen Eltern auch kein Wunder. :o)
Also muss der Patenonkel schon mal ein bisschen das Fenster zur bösen und gnadenlosen Welt öffnen. Was liegt da näher, als dazu den harten Verdrängungswettbewerb auf der größten Internet-Versteigerungsplattform zu demonstrieren. Also hab ich dem Kleinen das alles fix erklärt, natürlich mit pädagogisch wertvollem Gutmenschenpathos.
Und was soll ich sagen … nach ner halben Stunde war der Kleine so fit, dass er jeden Bot geschlagen hat, schneller als das schnellste Skript, zugeschlagen in der letzten hundertstel Sekunde. Die stolze Mutter hat noch schnell ein Foto vom letzten Zuschlag geschossen.



Ein Phantombild, sozusagen ...

Ich weiß gar nicht mehr, was der Kleine unbeeindruckt von all unsren erhobenen Zeigefingern so alles ersteigert hat.
Mal sehn, was vom Mutterstolz übrigbleibt, nachdem der Postmann 10mal geklingelt hat … :o)

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Sonntag, 4. Oktober 2009
Sturm
Wir machen einen Ausflug. Aber wir fliegen nicht. Sondern fahren, mit der Bahn. Wieder mal. Und wir haben Geburtstag. Natürlich nicht wir alle, trotz des 3.Oktober, aber das ist ein anderes Thema. Geburtstag hat eine 80jährige Mitfahrerin, was wiederum ihre auch nicht jüngeren Mitfahrer und Mitfahrerinnen lautstark und herzlich feiern. Mit rotem und weißem Wein, aus Pappbechern. Man passt netterweise aufeinander auf. „Nimm mal zwei Pappbecher ineinander, dann fällt dir der Wein nicht aus der Hand!“ „Trink’ lieber vom lieblichen, du weißt, der saure schlägt dir gleich auf den Magen!“ Und so. Zur Untermalung läuft auf einem seniorengerechten Handy richtig laut „Hoch soll sie leben!“, allerdings eine ziemlich aktuelle Fassung, bissl Techno, bissl House, oder so. Nach den ersten ein, zwei Bechern wird die Stimmung noch lockerer. „Jetzt müssen wir uns duzen, oder?“ „Knutscht euch, knutscht euch!“ „Wer hat eigentlich den Cognac mit?“ „Den gibt’s erst heute abend, jetzt muss der Jägermeister reichen ...“
Ich hoffe, ich bin mit 80, falls ich so alt werde, auch noch so gut drauf.
Wenigstens ab und an.
Schaun wir mal.
Die feiernde Truppe steigt in Züssow aus und will noch nach Ahlbeck. Wir fahren weiter nach Stralsund, zum 70. Geburtstag meines Vaters. Auf dem Geschenketisch liegt ein echtes dänisches Sturmglas, und das bekommt gleich richtig zu tun: Morgen gibt’s Windstärke 11 hier im Norden. Aber Sturm im Norden ist für mich ein Teil von zu Hause, also genieße ich ihn, zumindest die paar Stunden, die ich wieder mal hier oben bin!
Prost Papa!
Darauf, dass wir auch zu deinem 80. uns noch den Cognac schmecken lassen, während Mutti Modenschau macht ... ;o)

PS: Es hat auch wieder Haxe gegeben. Ein Fluch. Bestimmt. :o)

***

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Dienstag, 15. September 2009
Verflucht
Was der Mond kann, kann ich auch.
Abnehmen.
Sag ich jetzt mal so, als Optimist.
Die Realität gibt mir Recht.
Fast.

Heute abend zum Beispiel. In der Einkaufstasche nach dem Büroschluss etwas Salat, Grapefruitsaft, Brot. Ich sitze in der Straßenbahn. Umsteigen am Bahnhof. Da ich am Salatstand nix Deftiges bekommen habe, schlägt mir der innere Schweinehund vor, am Bahnhof noch eine Grillhaxe zu kaufen. Zum Salat, quasi als Sättigungsbeilage. Ich werde weich und mache einen Deal, mit meinem inneren Schweinehund. Wenn meine Anschlussbahn in weniger als 8 Minuten kommt, gibts keine Haxe.
Der innere Schweinehund nickt großzügig.
Dieser Schweinehund! Denn er weiß wohl genau, was kommt.
Ich steige am Bahnhof aus und sehe meine Anschlussbahn schon stehen. Ha, das sieht nach einem gesunden Abendbrot aus! Ich sprinte (ehrlich) zum anderen Gleis und will einsteigen. Vor meiner Nase geht die Tür zu. Das Drücken des Türöffners erzeugt ein rotes Blinken. Die Tür bleibt zu. Die ersten Wartenden an der Haltestelle schau'n zu mir herüber. Ich blicke abwechselnd auf den rot blinkenden Türöffner, den ich immer wieder drücke, und nach vorn, in Richtung Straßenbahnfahrer. Dann sprinte ich zur nächsten Tür und drücke. Rot. Die Bahn macht aber keine Anstalten, abzufahren. Ich drücke nochmal. Rot. Nochmal. Rot. Ich fange an zu fluchen wie Colin Farrell auf seinem Belgien-Trip. Die Wartenden geben erste Mitleidsbekundungen ab. Und dann fährt sie los, die Bahn. Ohne mich.
Ich schaue auf die Anzeigetafel - noch 15 Minuten bis zur nächsten Bahn. Tja, sagt mein innerer Schweinehund, dann eben Sättigungsbeilage.

Ich schlendere in den Bahnhof, zu meinem Grillstand. Die Verkäuferin erkennt mich schon von weitem. "Zwei Haxen?" fragt sie. Ich will standhaft bleiben (ich schwör's) und nur die Hälfte nehmen. Aber sie kommt mir zuvor. "Es sind die letzten beiden, da haben Sie aber Glück gehabt!" Ich will mit dem Kopf schütteln, aber sie sagt: "Machen wir heut auch billiger!" Ich setze weiter zum Kopfschütteln an. "Es sind nämlich nur zwei kleine." Sagt sie dann. Mein Kopfschütteln bleibt irgendwie im Ansatz stecken ...

Ich hab's versucht. Echt.

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Dienstag, 8. September 2009
Sicher ist sicher
Die große Reptilienshow ist abgebaut, der Messeparkplatz gegenüber von unserem Haus ist wieder leer. Offensichtlich ist auch nicht viel passiert, so katastrophenmäßig. Fehlende Nachbarn schreib' ich jetzt mal der Entmietungstendenz hier im Block zu. Und die Flecken auf dem Parkplatz sind wohl nur vom Öl der Wohnwagen. Auch von entlaufenem Ungetier hat man nichts gehört.
Obwohl - an den Laternenmasten hier vor dem Haus hängt so ein Vermisstenplakat. Da steht zwar "Katze entlaufen", aber das Foto ist recht verschwommen. Mit ein wenig Fantasie könnte es auch ein miauendes Krokodil sein. Im Windschatten zwei, drei dieser schicken kleinen schwarzen Skorpione ...
Ich geh' mal die Haustür abschließen.

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Montag, 7. September 2009
Immer ich
Ich könnte mich schwarzärgern. Hochmotiviert im Zug sitzend, da ich mit meiner kleinen Tochter meinem Geburtstag entgegenfahre, trifft mich die Ahnung wie ein Blitz. Ich habe meine Bahncard vergessen. Ein Blick in die Brieftasche bestätigt meine Vorahnung - das entsprechende Fach ist leer. Eigentlich weiß ich auch, wo sie liegt, nämlich auf meinem Schreibtisch im Büro. Und das auch nur, weil ich zum Wochenende wieder im Büro war und bei der Gelegenheit ein paar Papiere sortiert habe. Damit alles seine Ordnung hat. Ha ha.

Der Schaffner kommt und schaut mich an, während ich mich ihm als quasi Schwarzfahrer förmlich vor die Füße werfe. Dann runzelt er die Stirn und beginnt per Fingertippen und Bildschirmanstarren einen ausführlichen Dialog mit dem DB-Rechenknecht. Was rauskommt ist ein ewig langer Streifen Papier, das Dokument meiner Verfehlung, mit Strafandrohung und Kontodaten für den fälligen Obolus. Na ja, muss ich die Woche mal meinen Dokumentenkoffer zur Bahn schleppen, dann brauch ich statt der 40 Euro wohl nur eine Bearbeitungsgebühr bezahlen, wie hoch die auch immer sein mag. Das wusste selbst der Schaffner nicht.

Und dann geht er weiter. Ohne meinem Gegenüber auch nur einen Blick zu zu werfen. In mir steigt die Wut hoch, während mein Gegenüber lustig losplappert. Er heiße Roland und spare eigentlich bei jeder Fahrt die Fahrkarte. Ab und an schaue der eine oder andere Schaffner schon etwas komisch in seine Richtung, aber er hätte noch nicht ein einziges Mal bezahlen müssen. Und wenn er das Glück habe, dass ihm gegenüber auch noch ein reuiger Sünder sitzt, der der Bahn echt Geld einbringt, dann käme er sowieso immer ungeschoren davon.



Ein Schwarzfahrer. Das letzte Mal ungeschoren ...

Mir reichts. Ich nehme meinen Fotoapparat und mache ein Foto von ihm. Er freut sich, weil er denkt, ich hätte ihn als Berühmtheit erkannt. Immerhin hätte er mal die Hauptrolle in einer Stephen-King-Adaption gespielt und entsprechende Interviews gegeben. Aber das interessiert mich nicht. Ich werde das Foto nächste Woche den Leuten von der Bahn übergeben, vielleicht komme ich glimpflich davon, wenn ich der Bahn eine neue Geldquelle erschließe.
Einen Schwarzfahrer.
Einen echten.

***

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Freitag, 28. August 2009
Tierliebe
Kapitel 1

Heute morgen an der Haltestelle. Ich sehe auf dem alten Messeparkplatz gegenüber eine kleine Zeltstadt wachsen. Das tut sie schon seit Tagen. Aber heute früh hat man dann ein Schild angebracht, auf dem gut lesbar steht: „Große Reptilienausstellung“. Oha, zwei Wochen lang eine beachtliche Ansammlung hochgefährlicher Kreaturen in 100 Meter Entfernung zu meiner Haustür. Prima. Einmal nicht aufgepasst, und schwupps wird die WG um zwei, drei Mitbewohner größer, zumindest bis zum ersten Abendessen der neuen Kollegen ...
Ich lasse mir die keimende Unruhe nicht anmerken und lächle über die anzüglichen Witze der Mitwartenden an der Haltestelle. Ich weiß, dass am anderen Ende des Messegeländes ein Zirkus seine Vorstellungen gibt und schlage einen Standorttausch vor. Denn einen Elefanten sähe man rechtzeitig, wenn er die Straße in Richtung Haustür überquert. Und die 4 Stockwerke bis zu unserer Wohnung muss so ein Elefant auch erst mal schaffen. Alle lachen. Ich lächle souverän zurück.
Und dann verliere ich die Kontrolle über mich ...

Kapitel 2

... denn aus den Augenwinkeln sehe ich sie anfliegen:
Eine hinterhältige, gemeine und gemeingefährliche Wespe. In der für Wespen so typischen unbeirrbaren, sturen Art.
Also nach dem Motto, „hier will ich jetzt hin, und wenn dich das ärgert, will ich es um so mehr“.
Mir ist klar, dass ich jetzt nicht hektisch reagieren darf. Also mache ich ganz sanfte, wohl dosierte Bewegungen: innerhalb von Zehntelsekunden durchschneiden alle meine Arme und Hände in einer ausgeklügelten Choreografie die Luft (tja, Frau Cherrybite, hier lüftet sich also das Geheimnis um die Quelle meines legendären Händefuchtelns ... :o)). Parallel dazu mache ich ein paar genau einstudierte Schritte, um die Wespe zu verwirren und ihre Flugbahn umzulenken.
Klappt nicht. Die Mitwartenden sind verwirrt, die Wespe nicht. Sie fliegt mir gegen den Kopf. Irgendwie erwische ich sie mit der vorsichtig heransausenden Handkante und schlage dazu behutsam und kontrolliert mit meiner Tasche um mich. Aber sie verschwindet nicht. Stattdessen setzt sie sich auf den Rand meiner Brille und macht Anstalten, hinter das Brillenglas zu kriechen. In aller Ruhe reiße ich mir die Brille vom Kopf und wedle mal schlappe 400 Euro durch die Luft. Aber die Wespe sitzt nicht mehr auf der Brille. Sie sitzt jetzt über meinem Auge und streift mit ihrem Hinterteil ganz leicht meine Schläfe. Der ideale Platz, an dem man als Wespenallergiker seine persönliche Wespe sitzen haben sollte.
Dann sehe ich die Straßenbahn kommen, etwas verschwommen, weil ich die Brille immer noch in die Luft halte. Und plötzlich ist sie weg, die Wespe. Mit ganz langsamen Schritten springe ich in die Bahn und hoffe, das Vieh bleibt draußen. Tut es auch.
Und ich bin wieder einmal froh, dass ich mich an die guten Ratschläge gehalten habe. Nicht in Panik verfallen. Klar.

Epilog

Ich mag Tiere. Echt.

***

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Samstag, 8. August 2009
Eis für alle
Draußen gefühlte 52,7 Grad, drin der Tischventilator, dessen Flügel müde durch die trockene Büroluft kreisen. Im Kopf eisige Gedanken, tiefgefrorene Ambivalenzen, kaltgestellte Bilder.
Und der obligatorische Hitzereim. Verbunden mit Grüßen an alle, die schon befürchteten, hier im Blog passiert nun gar nichts mehr. :o)

Kaltgemacht

Er holte Eis für ihren Nabel
und machte es verkehrt.
Er nahm statt Löffel eine Gabel -
die Stimmung war zerstört.

Der Teppich nass, der Nabel warm,
Gefühle abgekühlt.
Sie schälte sich aus seinem Arm,
die Chance - sie war verspielt.

Es knallt die Tür, ein kalter Hauch
strich durch das stille Zimmer.
Die Gabel steckt in seinem Bauch
und bleibt wohl dort, für immer.

Viel Mann, viel Frau, viel nackte Haut
und dann die große Wende:
Das Eis, das zwischen ihnen taut,
ist manchmal auch das Ende.

***

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