Mittwoch, 19. Juli 2006
Zersägter Bär
„Ground Control an Major Tom!“ Es hätte mich nicht gewundert, wenn aus den überdimensionierten Kopfhörern eben dieser Spruch käme. Kommt er aber nicht. Nur ein rythmisches Knattern ist zu hören. Immer wieder. Ich schließe die Augen …

Wer Lust hat, eine Schicht in einem Rohr zu verbringen, kann ja mal nachlesen, wie sich so etwas anfühlen könnte. Ich weiß das, seit gestern ... :o)

Hierlang

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Donnerstag, 13. Juli 2006
Unterirdisch
Kurze Nachricht aus kuhlumbus Heimat: Gullis zugeschweißt, Stadt umstellt, Truppen zusammengezogen, Überwachung an jeder Ecke, Bewegungsfreiheit ein Märchen aus längst vergangenen Tagen, Hubschrauber im Tiefflug.

Vogelgrippe zurückgekommen? Insel Riems kontaminiert? Pandemie nun doch aktuell?

Nein.
Präsident Bush auf Privatbesuch...

Dazu mal eine kleine Geschichte, die ich vor ein paar Wochen für sinnsitiv.de geschrieben hatte. Hierlang.
Obwohl, ganz so klein ist sie nicht, also bitte ein bissl Zeit zum Lesen mitbringen, wen's interessiert... :o)

Achso, und das ganze heute mal (fast) ohne Kühe.
Ausnahmsweise ... :o)

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Mittwoch, 28. Juni 2006
Bruno lebt
"Der Bär ist tot! Der Bär ist tot!" Die einen besingen das Ende eines Problembären, die anderen betrauern es. Oder drohen sogar dem Jäger, das Schicksal mit Bruno dem Bären teilen zu müssen ...
Aber es ist alles ganz anders. Weil sie sich nämlich eingemischt haben. Liesbeth und Co. :o)
Wer's lesen will: Hierlang.

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Samstag, 24. Juni 2006
Ich geh' am Stock.
Genauer gesagt, am Stöckchen entlang, das mir cosmomente zugeworfen hat. Kurioses im Bücherregal also.
Bin zwar kein Fan der "Herumstockens", weil mir oft zu wenig passende Antworten einfallen, die tatsächlich stimmen und auch zur Frage gehören.
Aber das Thema Bücherregal ist schon allein deshalb ganz interessant, weil ich noch über 30 ungeöffnete Bücherkisten in einer leerstehenden Wohnung zwischengelagert habe. Die paar Kisten, die dagegen den Weg in meine WG gefunden haben, haben das eher zufällig getan.
Also ein guter Anlass zu gucken, was ich grad so alles an gedruckten Kuriositäten und Abartigkeiten um mich habe ... :o)
Dann also hierlang...

PS: Werde die Liste so nach und nach komplettieren, da ich immer noch ein paar Bemerkungen dazu loswerden muss will. Und das in einem Aufwasch zu schaffen, dafür ist ne Halbzeitpause zu kurz. :o)
Und der Server grad wieder zu lahm ...

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Samstag, 17. Juni 2006
Nix verrrstähn...
„Muh!“ ist nicht gleich „Muh!“
Was der Bauer schon lange wusste, haben die Wissenschaftler nun auch herausbekommen (PDF). Mehr noch. Sie haben die Sprache der Kühe in einem ersten Anlauf gut sortiert. 500 Rufe in 7 Rufmodelle.
Da wäre zum Beispiel der Ruf der Kuh, wenn sie geklaut wird. Also wenn die Klauen gepflegt werden. Das klingt, wie bei der Geburt. Nicht die Pflege, aber der Schrei. Und das nicht, weil’s weh tut, sondern weil die Kuh dabei „fixiert“ wird. Also gefesselt. Und das sei für die Kuh schließlich höchst unangenehm. „Wer lässt sich schon gern fesseln“, sagt der Professor.
Na ja, mir fiele da schon jemand ein. Aber ob das ausreicht, um die Forschungsergebnisse in Frage zu stellen, lasse ich hier mal offen. Das würde uns vom Thema wegführen.

Den Ruftyp „Ich habe Hunger!“ hat man recht simpel erzeugt. Man ließ einfach eine Kuh beim Füttern aus. Und eine Stunde später hat man die entsprechende Kuh beim Anblick eines vollen Futtereimers richtig herumbrüllen lassen. Die ließ sich natürlich nicht lumpen und sorgte für eine ganze Menge an Audiodateien. Das Deuten der verschiedenen Nuancen ist naturgemäß schon schwieriger. Da gibt es noch einiges zu entschlüsseln.
Denn es ist für die Kommunikation mit dieser Kuh schon ein Unterschied, ob sie nun sagt: „Hey, wusst’ ich’s doch. Ich krieg nen extra Eimer! Danke! Danke! Danke!“
Oder aber: „ Du ver******* M***********, wenn du nicht gleich den Eimer rüberwachsen lässt, dann trete ich dir so was von in die N****, und zieh dich durch die S******, dass dich nie wieder eine ver****** N**** anfassen wird!!!“
Das leuchtet doch ein, oder?

Auch der Ruftyp „Brunst“ ist identifiziert. „Das ist ein sehr wichtiger Ruf für den Landwirt“, sagen die Wissenschaftler. Fraglich, ob die Kühe ihn damit auch meinen. Aber egal. Dieser Ruf würde sich, so die Forscher weiter, auch deutlich vom Hungerschrei unterscheiden.
Was wiederum durchaus nachvollziehbar scheint.

Der moderne Mensch wäre nicht der moderne Mensch, wenn er für diese Entdeckung nicht auch gleich das passende Softwareprojekt in der Tasche hätte. Wie immer. Ein paar Mikros in den Stall, ein kleines Programm auf den bäuerlichen Rechner, und schon wären die Kühe nicht mehr unter sich. Etwas irritierend, dass die Forscher in dieser Hinsicht auch Potenzial für eine Spielekonsole sehen. Vielleicht für nette Interaktionen mit interessanten Features. Liesbeth tratscht über Berta, und die kriegt es per Lautsprecher brühwarm serviert. Vielleicht sogar mit Stimmenverzerrer, was alles noch ein wenig spannender machen würde. Oder man spielt nach dem Ende der Brunstzeit das Resümee der Kühe den Bullen vor. Auf zur Daily Soap!

Der Bauer, an dessen Kühen das alles getestet wurde, plant erst einmal keine Anschaffung eines solchen Programms. Seine Herde sei zu klein, er kenne die Kühe alle selber. Mag sein.
Möglich, dass er auf die nächste Generation der Spielekonsolen wartet.
Oder dass er Bedenken hat. Etwa hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Software. Man hat da ja schon einiges erleben müssen.
Was zum Beispiel soll er tun, wenn der Rechner das morgendliche Rundum-Muhen folgendermaßen übersetzt: „Hey Mädels! Was haltet ihr davon, wenn wir dem Bauern nachher mal das linke Bein abreißen? Immerhin hat er nun schon zwei Wochen nicht gemerkt, dass ich hinke. Ich schlage vor, Berta drängt ihn an den Stromzaun, Gasoline nebelt ihn ein, bis er sich nicht mehr rühren kann, und den Rest erledige ich…“
Sollte der Bauer nun zum Telefon greifen und den Abdecker anrufen? Oder einfach nur die Resettaste drücken?
Es könnten Leben davon abhängen … :o)

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Donnerstag, 15. Juni 2006
Du kriegst die Tür nicht zu …
Die Welt zu Gast bei Freunden. Gut. Aber die Freunde sind nicht da. Denn die stehen alle auf dem Kölner Hauptbahnhof und starren auf die Anzeigetafel. Dort summieren sich schlagartig die Verspätungen. 10 Minuten, 20, 30, 40. Die ersten Züge fallen aus, die nächsten bleiben auf dem Bahnhof stehen.
Geschehen gestern zwischen 15 und 16 Uhr.
Aber die Bahn reagiert schnell. Sofort stehen Servicemitarbeiter auf den kritischen Bahnsteigen und rechnen mit Laptops die günstigsten Ersatzverbindungen aus. „Sie kriegen ihren Anschluss noch, wenn Sie den ICE vom Bahnsteig 4 nehmen. Der hat erst 9 Minuten Verspätung.“ Also Koffer gepackt, Treppen runter. Treppen rauf. Ansage, dass dieser ICE inzwischen auch bei 20 Minuten Verspätung liegt. Glücklicherweise stehen auch hier die Service-Leute mit ihren Rechnern. „Also im Moment ist für die Richtung Frankfurt der ICE vom Bahnsteig 6 der günstigste. Oder am besten gleich den regulären der nächsten Stunde nehmen. Von Bahnsteig 8. Bis dahin sollte alles wieder im Lot sein.“ Zweifelnde Blicke der potenziellen Fahrgäste. Kurzes Nachdenken. Dann alles ab auf Bahnsteig 6. Und dann wieder retour. Und so weiter.

Ich habe mich für einen Zug entschieden. Und weiß nicht mehr ganz genau, auf welchem Bahnsteig ich nun eingestiegen bin. Nicht so wichtig. Hauptsache Klimaanlage. Und Losfahren.
In Frankfurt dann nicht nur Umsteigen, sondern auch vom Airport zum Hauptbahnhof per S-Bahn. Kein Problem, denke ich. Hauptsache erst mal raus aus Köln. Falsch! Nachdem ich gelernt hatte, dass ein Umsteigen auf Zeit auf dem Bahnhof Frankfurt Airport von Fernbahn auf S-Bahn soviel Arbeit bedeutet, wie einmal den Berliner Hauptbahnhof hoch und wieder runter, ging’s weiter. Wie gehabt. 10 Minuten Verspätung der S-Bahn.
Ist mir eigentlich auch egal. Die fahr’n schließlich oft genug. Nächster Irrtum. Sinnigerweise bleiben wir mit der S-Bahn genau auf der Autobahnüberquerung stehen. Sehen die sausenden Autos. Hören vom Fahrer der S-Bahn, dass jetzt noch bis zu 20 Minuten Verspätung dazu kommen können.
Und er hat recht.
Der Zug nach Leipzig ist weg.
Die Stimmung in der S-Bahn ist allerdings prächtig. Anhänger der "Togolesen" nutzen die Standpause, um uns alle zu Fans von Togo zu machen. Das entsprechende Gesangsritual inklusive. "Es gibt nur ein Togolesien! Es gibt nur ein Togolesien!"
Ja, so langsam glaube ich das auch. Und das befindet sich ausgerechnet in meinem S-Bahn-Wagen.

Auf dem Frankfurter Hauptbahnhof lasse ich mir wieder von einem blau-rot Uniformierten die Anzeigetafel erklären. Richtig geraten, der Leipziger Zug sei einer der wenigen gewesen, die pünktlich abgefahren seien. Exakt vor 5 Minuten. Nein, ich müsse nicht hier übernachten, da fährt noch ein Zug. Bald. Direkt durch nach Leipzig. Schön.

Im Zug sitzend, endlich, muss ich mir anhören, dass auch er nicht pünktlich losfahren wird. Alles haben wir heute schon gehabt. Eines noch nicht: "Es tut uns leid, aber die Abfahrt verzögert sich, weil wir eine Tür im Bistrowagen nicht zu bekommen." Aha. Kann ja passieren. Jeder kriegt ab und an mal eine Tür nicht zu. Warum nicht auch mal die Bahn.

Mich stört das inzwischen weniger. Der Zug wird nach Hause durchfahren, wenn er dann losfährt. Und die Bistro-Tür mag zwar klemmen, aber das Bistro selbst funktioniert. Mit einem eiskalten Hefeweizen spüle ich mir den Staub von mehreren deutschen Katastrophenbahnhöfen von der Kehle. Das Kondenswasser läuft langsam an der Außenseite des Glases herunter. Perfekt.



Während ich beobachte, wie hilflose Reisende ahnungslose Bahnangestellte mit simplen Fragen quälen, setzt sich der Zug so langsam in Bewegung.

Übrigens haben sich dann zwei sächsische Fußballfans an meinen Tisch gesetzt (Gruß nach Dresden !!!) und dafür gesorgt, dass der Tag noch einen angenehmen Ausklang fand. Irgendwann sind wir der zugweit bedeutendste Umschlagplatz für Weizenbiergläser. Und das Kompetenzzentrum für innerdeutsche Grenzverläufe.
In Leipzig eingefahren, habe ich zwar meinen Hefeweizenkonsum auf einem Zettel dokumentiert bekommen. Mit welcher Verspätung wir eingetroffen sind, weiß ich allerdings nicht mehr.
Egal. :o)

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Sonntag, 11. Juni 2006
Breitblick
Kühe können Fernsehen machen. Das ist live mitzuerleben. Da können sie sich durchaus mit mancher Sendung des Offenen Kanals messen. Und im Vergleich zu den Privaten fehlt ja ohnehin nur die Laufzeile mit der Einblendung von SMS-Nummern.

Aber wie ist das mit dem Fernsehen selbst? Gibt es neben den Couch-Potatoes auch die Couch-Cow?
Es war doch eigentlich zu vermuten, dass die Einführung des 16:9-Formates die eine oder andere Kuh schon motivieren könnte, sich auf der Couch zu lümmeln. Denn immerhin haben sie zwar manchesmal keinen Durchblick, einen guten Rundumblick haben sie aber schon. Während der Mensch bei zunehmender Breite des Bildschirms schon das eine oder andere Mal seinen Kopf in Bewegung setzen muss, kann die Kuh weiter stur geradeaus gucken, und bekommt trotzdem alles mit. Robert Redford von ganz rechts, das Pferd links außen, oder so. Alles kein Problem.
Erst die nahende Fußball-WM hat die Kühe dazu bewogen, sich einen Fernseher zuzulegen. Nicht wegen Ballcks Waden, der kaputten und der heilen. Sondern wegen der Menge an grünem, saftigen Gras, das da stundenlang hochauflösend gezeigt wird. Nun haben die Kühe zwar keine Ahnung von High Definition (Gasoline: "Verdauungsfördernd?"), aber Breitwand und Farbe soll's schon werden. Viel Gras muss zu sehen sein.

Beinahe wollten Liesbeth und Co. schon demotiviert aufgeben. Da sich Kuhlumbien bereits vor der WM hat unterbuttern lassen, hatte die schwarz-weiße Fauna Angst, sich trotz gezeigter grüner Flora dauernd über die Ergebnisse zu ärgern. Doch nachdem Ekuhador so glänzend gespielt hat und auch Parakuhay nur durch ein Eigentor gegen die Fish'n'Chips-Crew verloren hatte, will man wieder auf die Couch. Auf die Fernsehcouch.
Jetzt zieht Berta durch die Gegend und sucht einen Fernseher.
Strom ist ja genug da. Im Zaun.
Trotzdem hat Berta es bis jetzt nicht geschafft, ein Gerät zu finden, das den Ansprüchen der Kühe genügen würde. Okay, auf Breitwand kann man vielleicht noch verzichten - irgendwann stellen die Menschen auch die ersten 16:9-Geräte vor die Tür. Aber Farbe sollte es schon sein.
Doch Berta sah immer gleich auf den ersten Blick: Mist. Wieder nur Schwarz-Weiß... :o)

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Samstag, 3. Juni 2006
Real Drive
Im ICE 1015 zwischen Berlin und Leipzig. Heute 19.20 Uhr. Es knackt im Lautsprecher.
Zwei Minuten später greifen alle zum Handy. Warum?

Ganz einfach. In den dazwischen liegenden 120 Sekunden hatte der Schaffner uns informiert, dass die aktuelle Verspätung 43 Minuten beträgt. Also müssen die wartenden Freundinnen informiert, die Chauffeure hingehalten werden. Noch wenige Minuten früher betrug die Verspätung übrigens nur die Hälfte. Die hatte der Zug schon nach Berlin mitgebracht. Den Aufschlag gab’s dann wegen der nun notwendigen Umleitung. Ich will das jetzt nicht noch komplizierter machen, als es ohnehin schon war. Aber es scheint mir ein ganz probater Weg, wie man als unschuldiger Fahrgast nach jeder SMS an die wartende Freundin an Glaubwürdigkeit verliert. Wie man sich denken kann, sinkt auch die Motivation der Chauffeure mit jeder Minute, die draufkommt.
Da lauern persönliche Schicksale hinter der bloßen Addition von Minutenzahlen. Dramatische Auseinandersetzungen in den nächtlichen Ankunftsorten. Oder eine dramatische Stille. Weil die Freundin unter Umständen schon weg ist. Einfach so. Mit dem Zug. Obwohl, dann besteht die Möglichkeit, sie irgendwann einzuholen.

Übrigens war die Verspätung Folge einer eklatanten Triebschwäche. Genauer einer „Antriebsschwäche“. Denn eben das hatte der Schaffner als Ursache angegeben. Deshalb durfte der Zug auch nicht per Tunnel in den Berliner Hauptbahnhof einfahren. Den neuen. Und die wartenden potenziellen Fahrtgäste hatten die Chance, bei einem Wettlauf von ganz unten nach ganz oben den neuen Bahnhof mal von seiner besten Seite kennen zu lernen. Nämlich hinsichtlich seiner Rekordzahl an Stufen, die man dort von unten nach oben klettern kann. Wenn man will. Oder muss.
Aber selbst die Fahrgäste mit „Antriebsschwäche“ schafften es dann doch. Denn wie gesagt, der Zug brachte ja schon eine beruhigende Verspätung mit.

Die Hinfahrt heute Vormittag verlief dagegen ganz gemütlich. Weitestgehend jedenfalls. Denn ich hatte nur noch eine Platzkarte für das Raucherabteil bekommen. Kuhlumbus eine Stunde im Raucherabteil, das ist in etwa so, als würde man die Kuh Gasoline eine Stunde lang an den Elektrozaun lehnen. Vor mir saß eine gutgelaunte Fränkin, die lautstark die Beatles-Songs mitsang, die ihr der MP3-Player aufs Ohr knallte. Dazwischen gab’s nen Zug aus der Batida de Coco Pulle und andere AlkoPops. Da ich der einzige Flaschenöffner in Reichweite war, hab ich sogar mitzählen dürfen.



Die Kommunikationsversuche der anderen Fahrgäste mit der lustigen Raucherin waren nicht uninteressant. Der junge Mann ihr gegenüber knautschte seine Süddeutsche zusammen und setzte sich demonstrativ die Kopfhörer seines iPod auf. Allerdings machte er dabei einen so gequälten Gesichtsausdruck, dass man vermuten musste, er hörte sich jetzt zum dritten Mal den Podcast seines ungeliebten Chefs an. Oder so was.
Der junge Mann schräg hinter der Beatles-Frau dagegen stellte eine Flasche Moskovskaja Vodka auf das Ablagetischchen. Entweder er wollte einfach den Einsatz an Prozenten kommunikativ wirksam erhöhen (was allerdings ignoriert wurde), oder aber er konnte die Beatles nicht leiden. Und litt unter ihnen.

Im Moment wird gerade wieder telefoniert. Nach der letzten Ansage der Lottozahlen Verspätungsminuten. „Papa, ich komm heute nicht mehr nach Hause. Ich fahre jetzt durch bis Nürnberg und hoffe, dass meine Freundin noch da ist, wegen Pennen.“ „…?“ „Was ich mache, wenn sie schon weg ist? Weiß nicht, keine Ahnung...“
Ich sag’s ja. Ganze Schicksale kommen in Bewegung …
Wie ein ICE. Oder schneller. :o)

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Sonntag, 28. Mai 2006
An jedem verdammten Sonntag ...
Schon wieder ist der Sonntag fast vorbei. Draußen wechseln sich Sonne und Regen in faszinierenden Bilderfolgen ab.
Eigentlich müsste ich auf unserer Dachterasse sitzen und in dieses Naturkino hineinträumen ...
Stattdessen bügle ich Hemden für die Konferenz nächste Woche, verarbeite die unnötigerweise aufgeladenen Debatten über Computerspiele und Urheberrecht zu eigenen Texten (nebenbei läuft pandora.com und versucht mühsam, meinen Musikgeschmack zu digitalisieren ...:o)).
Gucke in die Dienstmails. Selbst Sonntags gibts welche. Wahrscheinlich von Mail-Bots der Presseabteilungen. Die haben eh nix besseres zu tun.
Mache Listen von Bürokratieterminen für die nächste Woche, nicht mehr viel Platz im Kalender. Warum muss mein Ausweis gerade jetzt ablaufen, warum haben Krankenkassen so viel Spaß am Papier ... ?
Ich schaue überrascht auf meinen Kontostand. Verwerfe die spontan aufkommende Idee, ab sofort ein elektronisches Haushaltsbuch zu führen.
Sortiere fast ohne hinzuschauen Amtspost nach "dringend", "aufschiebbar" oder "als Provokation deuten und ignorieren".
Mache zwischendurch den WG-Abwasch. Mit ein wenig Geschick gelingt es mir, beim Abwaschen schnell noch was zu essen.
Wieder am Schreibtisch schaue ich ab und an in die Blogosphere. Rieche dort Kaffeeduft, lese von Filmen. Ergänze meine kulturelle "must-do"-Liste. Schiebe nach kurzem Überlegen einiges davon wieder in den "nice-to-do"-Bereich.
Eine Tochter am Telefon, die andere verabschiedet sich mit Küsschen, bis nachher.
Nachher? Ach ja. Lesung. Muss meinen Text noch ausdrucken. Anderthalbzeilig, sonst liest es sich in dem Schummerlicht immer ziemlich schwer. Und schnell noch mal drüberlesen. Ist blöd, wenn man dann erst vor dem Publikum die Fehler findet. :o)

Falls das hier ein Leipziger liest, der noch nicht weiß, was er heut abend tun wird:
20.30 Kunst- und Bauschlosserei, Kantstraße 18
Kultureller Salon, Texte, Szenen, Musik ...
Und kuhlumbus liest auch. Skurriles. Telefonisches. Ausnahmsweise ohne Kühe. :o)

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Samstag, 27. Mai 2006
Opel fatal
Nachdem es tatsächlich ein paar Leute gegeben hat, die sich an der Abstimmung beteiligt haben (danke,:o)), hier nun eine kleine Geschichte, die das Thema der Opelblogger aufgreift.
Wer von dem Thema noch nix gehört hat, kann ja mal hier oder dort nachlesen. Und wer nicht weiß, wer Lisbeth und Gasoline sind, schaut einfach mal da oder da nach. :o)
Also dann. Viel Spaß! :o)

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Freitag, 26. Mai 2006
Ein Bär wird gejagt
Da hat Deutschland plötzlich neben spargelstechenden Arbeitslosen und Ballacks stechendem Sprunggelenk noch eine andere Sorge. Einen Bären.
Obwohl, jetzt haben ja die Tiroler wieder den Hut auf. Einen Tirolerhut aus Bärenfell sozusagen. Man geht ja auch davon aus, dass der Bär ursprünglich aus dieser Ecke kommt. Er wurde den Bayern quasi nur mal kurz aufgebunden. Wahrscheinlich um zu testen, wie die Deutschen reagieren, wenn Fremde zu Besuch kommen.

Da sich jetzt selbst die Meisterköche PR-mäßig an der Hatz beteiligt haben sollen, wäre es interessant, auch selbst nach Bärenfleischrezepten zu gucken. Man weiß ja nie, wer einem in den Hofbrunnen fällt, nachdem er den Taubenschlag ausgeräumt hat.
Aber mit Bärenrezepten ist das so eine Sache. Am leichtesten kommt man noch in World of Warcraft an diese Rezepte und die nötigen Zutaten.
Weil in Europa der Genuss eher selten geworden ist, kann man sich in der Küche mit ... Richtig! ... mit Rindfleisch helfen.
Bärenbraten à la Lisbeth und Co. Na ja.

Übrigens, auch bei kuhlumbus wurde am Vatertag ausgiebig gespeist. Durch kritisch blickende Kuhaugen auf den ausreichend hohen pflanzlichen Gehalt geprüft. Und auch die ganz zufällig ins Bild geratene Steak-Sauce ist aus rein pflanzlichen Bestandteilen.
Der Name ist völlig irreführend. Kein Fleisch drin.
Und Bärenfleisch schon gar nicht ...

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Sonntag, 21. Mai 2006
Die ganze Wahrheit
Was wir schon immer über die Blogger wissen wollten, uns aber nie zu fragen wagten.
Erste Sitzung ... :o)

(Das zweite Sitzungsprotokoll liegt inzwischen auch schon vor, hier...)

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